Erstmals haben Ärzte in Afghanistan erfolgreich siamesische Zwillinge getrennt. In einer fünfstündigen Operation in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Kabul trennten Ärzte die 15 Tage alten Schwestern Ajescha und Sidika, wie die französische Hilfsorganisation La Chaine de l'Espoir nun mitteilte.

Demnach fand die Operation bereits am Samstag statt. Fünf Ärzte und vier Krankenschwestern seien daran beteiligt gewesen. Die Mädchen waren am Unterleib zusammengewachsen.

Von Spezialisten behandelt

Die Zwillinge waren nach Angaben der Hilfsorganisation bereits kurz nach ihrer Geburt in einem Dorf in der Provinz Badachschan ins nächste Krankenhaus gebracht worden. Angesichts der Schwere ihres Falls hätten sich die Ärzte an eine Kabuler Spezialisten gewandt.

Nach Angaben von La Chaine de l'Espoir fand die Operation in dem 2005 gegründeten und von der Organisation mitbetriebenen Krankenhaus IMFE statt. Die beteiligten Mediziner könnten sich "über diesen schönen Erfolg" freuen sowie "über diesen neuen Schritt, der afghanischen Bevölkerung die beste medizinische Behandlung zu gewähren". Die Zwillinge würden nun intensiv medizinisch überwacht.

Durchschnittlich entstehen siamesische Zwillinge bei einer von 100.000 Schwangerschaften. Die meisten von ihnen kommen tot zur Welt oder sterben wenige Stunden nach der Geburt.