Gratkorn – Drei vermutlich deutsche Urlauber sind in der Nacht auf Freitag nördlich von Graz auf der A9, der Pyhrnautobahn, bei einem schweren Auffahrunfall in ihrem Kleinbus getötet worden. Ein vierter Insasse wurde laut Rotem Kreuz lebensgefährlich verletzt. Die Identität der Opfer konnte bis Mittag noch nicht ermittelt werden. Es dürfte sich aber um Deutsche, die am Heimweg waren, gehandelt haben.

Die zwei Frauen und zwei Männer waren gegen 0.30 Uhr auf der A9 nahe einem der Gratkorntunnel in Fahrtrichtung Linz unterwegs, als die Ampel des Tunnels auf Rot umschaltete. Während andere Autofahrer dennoch in den Tunnel einfuhren, blieb ein Lkw-Lenker den Vorschriften entsprechend stehen. Das dürfte aber der nachfahrende Lenker mit deutschem Kennzeichen übersehen haben. Er fuhr ungebremst gegen das Heck des Schwerfahrzeuges.

Von Urlaubsgepäck erschlagen

Rot-Kreuz-Einsatzleiter Thomas Probst erklärte im APA-Gespräch, dass sich die Laderampe des Lkw in den Fahrerbereich gedrückt hatte, weshalb der Lenker auf der Stelle tot gewesen sein dürfte. Der Beifahrer wurde noch im Fahrzeug behandelt und musste mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital gebracht werden. Für die beiden Frauen auf der Rückbank kam jede Hilfe zu spät. Laut Probst dürfte schlecht gesichertes Gepäck sie erschlagen haben. Eine Frau sei sogar erst deutlich später unter dem Gepäck-Haufen gefunden worden.

Die A9 war rund drei Stunden in Fahrtrichtung Linz gesperrt. Laut ÖAMTC ist die laufende Woche mit bisher 15 Verkehrstoten seit Juni vergangenen Jahres – damals gab es in der Kalenderwoche 23 insgesamt 17 Verkehrstote in Österreich – eine mit tragischem Spitzenwert: "Einen konkreten Grund kann man nicht festmachen, dennoch sind jetzt viele Verkehrsteilnehmer unterwegs, es ist wegen der Urlaubszeit mehr los: Touristen, Ausflugsfahrten, möglicherweise auch mehr voll besetzte Autos, viele Feste und Feiern und möglicherweise auch Alkohol, Müdigkeit und Unkonzentriertheit bei der Heimfahrt", erklärte eine Sprecherin. (APA, 7.8.2015)