Bild: Star Wars: Battlefront
Bild: Star Wars: Battlefront
Bild: Star Wars: Battlefront
Bild: Star Wars: Battlefront
Bild: Star Wars: Battlefront
Bild: Star Wars: Battlefront

Wenn das schwedische Studio Dice einen Multiplayer-Shooter entwickelt, liegt der Gedanke an die Schlachtfelder der "Battlefield"-Reihe nicht fern. Das populäre Kriegsspiel ist unauslöschlich mit EAs führendem europäischem Hersteller verbunden, selbst dann, wenn für Weihnachten ausnahmsweise kein weiterer Serienableger im Kalender steht, sondern das erste große "Star Wars"-Game seit vielen Jahren.

Insofern hörten sich die Entwickler im Rahmen einer Demo auf der Branchenmesse Gamescom in Köln die Vergleiche zwischen "Star Wars: Battlefront" und "Battlefield" geduldig an – in dem Wissen, dass nach dem Anspielen des Kriegs der Sterne die Unterschiede zur immer widerhallenden Hausmarke stärker hängenbleiben als die Gemeinsamkeiten. Das neue "Battlefront" greift mit viel Liebe zum Detail und imposanter Gefechtskulisse nicht nur das Flair von George Lucas' Sci-Fi-Epos gekonnt auf, sondern gewährt mit einem überaus eingängigen Gameplay einer weit breiteren Zielgruppe Zugang zum Sternenkrieg, als es das "Battlefield"-Gerüst je zulassen würde. Auf der Gamescom konnten dazu zwei Modi angetestet werden.

EAStarWars

Walker Assault

In der "Walker Assault"-Demo, die auch schon für den ersten Alpha-Test zur Verfügung stand, werfen sich 40 Spieler auf einem verschneiten Planeten "XYZ" in die Schlacht zwischen Rebellen und der imperialen Streitmacht. Erstere müssen den Vormarsch der Truppen stoppen und dafür Funkstationen einnehmen, halten und anschließend die gigantischen Walker in Beschuss nehmen. Kommen diese vor Ablauf der Zeit zu Fall, ist die Mission erfüllt. Abseits der Option, die Fraktion und eine der Spielerklassen zu wählen, die sich insbesondere durch die Schusseigenschaft der Primärwaffe unterscheiden, lässt "Battlefront" viel von der Komplexität moderner Shooter vermissen.

Das mag zunächst nach einem Rückschritt klingen, doch ermöglicht es Spielern ohne langes Üben und Vorarbeit einen schnellen Einstieg ins Spiel. Ein Eindruck, der sich beim eigentlichen Gameplay weiter verstärkt. Wem die Egoperspektive zu eingrenzend ist, der kann auf die Drittansicht wechseln und erhält dadurch ein gutes Stück mehr Überblick über das Kampfgeschehen. Die Schusswechsel mit Laserkanonen erfordern eine ebenso präzise Steuerung wie alle anderen Genrevertreter, doch das Nachziehen einer Lichtspur schenkt Kombattanten ein Quäntchen mehr Überblick, um Gegner auszumachen und nicht blind in erfahrene Heckenschützen hineinzulaufen. Die farbenfrohen und kontrastreichen Schauplätze tun ihr Übriges dazu.

Der klaren Designsprache und einem unkomplizierten Partnersystem ist es zu verdanken, dass man jederzeit genau weiß, was zu tun ist und welche Aktion Unterstützung benötigt. Anstatt Spieler wie in "Battlefield" in Vierersquads zusammenzuschließen, ist man in "Battlefront" im Duo unterwegs. Damit sollte die Suche nach Freunden, die abends ausnahmsweise einmal gleichzeitig Zeit zum Zocken haben, nicht zu lange ausfallen. Es hat definitiv weniger von einem ausschweifenden und taktischen Teamplay als von einem flotten Run-&-Gun-Erlebnis, das gut und gerne zwischendurch die Zeit vertreibt. Die Möglichkeit, durchaus treffsicher aus der Hüfte schießen zu können, spricht Bände.

EA - Electronic Arts (deutsch)

Fighter Squadron

In der "Fighter Squadron"-Demo findet man sich vor dem Hintergrund der Vulkanlandschaft Sullust zum Dogfight zwischen X-Wing und TIE-Fighter ein. Wer die Bilder abstürzender Hubschrauber und Kampfjets von den ersten Flugversuchen in "Battlefield" im Kopf hat, kann diese für "Battlefront" beruhigt ins Unterbewusstsein schieben: Eines der Raumschiffe zu steuern, waghalsige Verfolgungsmanöver zu vollziehen und Gegner unter Beschuss zu nehmen ist so leicht wie Fahrradfahren. Die schnittigen Designs der Fluggeräte überwinden mit ihrem engen Wendekreis jegliche physikalische Grenzen und geben Zeit und Konzentration zum Anvisieren.

In dem auf der Gamescom verfügbaren Modus wurde um die Anzahl der Treffer gespielt. 20 menschliche Kämpfer, unterstützt von ebenso vielen KI-Kameraden, treten dabei gegeneinander an. Im Tumult um die Lufthoheit gilt es in erster Linie in den Windschatten der Feinde zu tauchen und sie wahlweise mit Geschütz oder Rakete ins Jenseits zu katapultieren. Gerät man ins Visier einer gegnerischen Zielerfassung, ist man gefordert, Boost oder Schild rechtzeitig zu aktivieren und den Verfolger mit riskanten Manövern abzuschütteln. In fünf Minuten hat man den Dreh heraus.

"Star Wars: Battlefront" befindet sich derzeit noch auf dem Weg der Fertigstellung. Auf der Gamescom waren bereits eine gut laufende Fassungen für PC und PlayStation 4 spielbar. Weitere Modi inklusive Kampagnenmissionen (für Offline-Einsätze) sollen die Schlachten zum vollwertigen Krieg der Sterne aufblasen. Sollten Dice und EA genügend Zeit ins Polishing, also die Optimierung des Spiels stecken, dürften sich nicht nur "Star Wars"-Fans kommende Weihnachten über einen der unterhaltsamsten Blockbuster freuen. (Zsolt Wilhelm aus Köln, 7.8.2015)