Großkirchheim/Wien – In der Kärntner Gemeinde Großkirchheim (Bezirk Spittal) hat es am Sonntag einen Bölleranschlag auf ein Ehepaar gegeben, das dort ein Gasthaus besitzt. Wie die "Kleine Zeitung" am Donnerstag berichtete, erlitt das Paar Gehörschäden. Die APA erfuhr, dass das betreffende Gasthaus ab September als Asylquartier genutzt werden soll. Ob der Anschlag fremdenfeindlichen Charakter hat, war zunächst offen.

"Es wurde ein Blitzkracher auf die Terrasse des Gasthauses geworfen", sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio. "Die Besitzer saßen dort." Der 65 Jahre alte Mann und seine 56-jährige Ehefrau wurden leicht verletzt. "Wer das war, weiß man nicht." Folglich ist für die Ermittler noch offen, was das Motiv für den Böllerwurf war. Der Besitzer des Hotels glaubt an einen Zusammenhang zwischen dem Anschlag und seinen Plänen für eine Asylwerberunterkunft, sagte er zur APA. Darüber hinaus wollte er sich telefonisch nicht äußern.

Bürgermeister will keine Quartiere

Der Bürgermeister von Großkirchheim, Peter Suntinger (FPÖ), ist jedenfalls gegen ein Asylwerberheim in seiner Gemeinde und verweist auf einen Gemeinderatsbeschluss, der 14:1 gegen die Öffnung von Gemeindegebäuden für Asylwerber ausging. Suntinger macht sich Sorgen um die Sicherheit von Frauen im Ort, sagte er.

Neben dem Gasthaus befänden sich zwei gemeinnützige Wohnobjekte, wo mehrere alleinstehende Mütter ihre Kinder erziehen würden. Suntinger: "Das Problem löst sich letztlich von selbst. Jemand wird die Verantwortung übernehmen müssen, wenn 26 junge Männer kommen, wie man deren Triebe beherrschen kann."

Asylwerber nur in der Stadt

Von den Asylwerbern, die ohne ihre Familie kommen, hält Suntinger offenbar auch persönlich nicht viel: "Ich würde Frau und Familie nie verlassen. Das hat etwas mit Charakter zu tun." Er ist der Meinung, dass die Hilfsbereitschaft der Menschen auf dem Land "schamlos ausgenützt" werde. "Irgendwann wird es eskalieren." Suntinger möchte, dass Asylwerber in Städten untergebracht werden. Etwa könne man in der Kaserne in Spittal 600 Leute unterbringen. (APA, 6.8.2015)