Moskau – Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew sieht die türkischen Luftangriffe im Nordirak im Widerspruch zum Völkerrecht. Die Angriffe auf Stellungen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) würden "ernste Zweifel" hervorrufen, sagte Medwedew russischen Agenturen zufolge in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview ägyptischer Medien.

Er verglich das türkische Vorgehen mit Angriffen in Syrien. "Die US-geführte Koalition wurde unter Umgehung des UNO-Sicherheitsrats geschaffen und handelt ohne Einverständnis der Regierung in Damaskus", sagte Medwedew demzufolge.

UNO solle aktiv werden

Er verstehe, dass Syrien und der Irak einem massiven Angriff von Terroristen ausgesetzt seien. Umso mehr sei eine internationale Zusammenarbeit unter dem Dach der Vereinten Nationen nötig, meinte er. Russland sei bereit dazu.

Moskau gilt als Verbündeter des Regimes in Damaskus und bietet sich immer wieder als Vermittler in der Krise an – auch wegen seiner guten Kontakte in den Nahen Osten. In Kürze werde Badr Jamous , ein führendes Mitglied der oppositionellen Nationalen Syrischen Allianz, nach Russland reisen, meldete die Agentur Interfax. (APA, 6.8.2015)