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Französische Beamte untersuchen ein Flugzeugteil, dass auf La Réunion gefunden wurde. (Bild vom 29. Juli 2015)

Foto: APA/EPA/ZINFOS974

Saint-Denis / Kuala Lumpur – Das im Indischen Ozean angeschwemmte Flugzeug-Wrackteil stammt tatsächlich vom vermissten Malaysia-Airlines-Flug MH370. Dies habe die Untersuchung der Flügelklappe ergeben, bestätigte der malaysische Premierminister Najib Razak in einer Fernsehansprache. Der stellvertretende Pariser Staatsanwalt Serge Mackowiak nannte es dagegen sehr wahrscheinlich, dass das Flügelteil zu MH370 gehöre. Eine endgültige Bestätigung stehe aber noch aus. Aber sehr viel spreche dafür, dass das Wrackteil Flug MH370 zugeordnet werden könne.

Die Analyse in dem Speziallabor werde am Donnerstagmorgen fortgesetzt, erklärte Mackowiak. Wann weitere Erkenntnisse zu erwarten seien, könne er noch nicht sagen. An den Untersuchungen sind neben Fachleuten aus Frankreich und Malaysia auch chinesische und australische Experten sowie Mitarbeiter des Flugzeugbauers Boeing beteiligt.

Zuvor hatten am Mittwoch internationale Experten das Wrackteil in einem Untersuchungszentrum des französischen Verteidigungsministeriums in Balma bei Toulouse untersucht. Die erste Analyse dauerte am Nachmittag etwa vier Stunden. Das Wrackteil war vergangene Woche an der französischen Insel La Réunion östlich von Afrika angeschwemmt worden.

Bereits zuvor als Teil einer Boeing 777 identifiziert

Das auf La Réunion angespülte Teil ist eine Flügelklappe, die etwa zwei bis zweieinhalb Meter groß ist und der Steuerung dient. Vieles deutete bereits auf einen Zusammenhang mit dem seit fast 17 Monaten verschwundenen Flug MH370 hin. Die australische Regierung sah die Flügelklappe als Teil einer Boeing 777 identifiziert. Eine Untersuchung der Strömungen zeigte zudem, dass Wrackteile aus dem Gebiet, wo der Absturz vermutet wird, tatsächlich nach La Réunion gedriftet sein könnten. Weil keine andere Maschine dieses Typs vermisst wird, deutete alles auf den Flug MH370 hin. Angehörige der Opfer haben nun aber Gewissheit.

Die Fluglinie Malaysia Airlines reagierte erleichtert auf die Untersuchungsergebnisse. Die Erkenntnisse der Ermittler seien ein "entscheidender Durchbruch", teilte das Unternehmen laut der amtlichen Nachrichtenagentur Bernama mit. "Wir hoffen und rechnen damit, dass weitere Objekte gefunden werden, die dabei helfen, dieses Rätsel zu lösen."

Unklarheit über gefundenen Koffer

Unklar ist noch, ob auch ein Teil eines Koffers von Flug MH370 stammt. Die Polizei werde es so schnell wie möglich untersuchen, sagte Mackowiak. Auch die Flügelklappe wird weiter untersucht. So könnte sich feststellen lassen, ob die Maschine in der Luft explodierte oder intakt in den Ozean stürzte.

Das Flugzeug war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. An Bord waren 239 Menschen, unter ihnen 153 Chinesen. Satellitensignale legen nahe, dass die Maschine noch sieben Stunden Richtung Süden flog und abstürzte. Die Ursache für den plötzlichen Kurswechsel ist bis heute ein Rätsel. (APA, 5.8.2015)