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Martinz hatte um Strafmilderung angesucht, nachdem er eine Million Euro Schadenersatz gezahlt hatte.

Foto: APA/Fohringer

Klagenfurt/Wien – Der frühere Kärntner ÖVP-Chef Josef Martinz muss sechs Monate weniger von seiner insgesamt viereinhalbjährigen Haftstrafe absitzen. Das Oberlandesgericht Graz bestätigte am Mittwoch einen aktuellen Bericht der "Kleinen Zeitung". Martinz hatte um Strafmilderung angesucht, nachdem er heuer insgesamt eine Million Euro an Schadenersatzzahlungen geleistet hat.

Dabei hätte die Strafmilderung auch höher ausfallen können – das Landesgericht Klagenfurt wollte die Haft nämlich sogar um ein Jahr verringern. Das Oberlandesgericht folgte aber schließlich einer Beschwerde der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Martinz hat mittlerweile Freigängerstatus, er sitzt seine Strafe in Wien-Simmering ab.

Martinz war im Jahr 2012 im sogenannten Birnbacher-Prozess verurteilt worden. Auf der Anklagebank waren neben ihm noch Steuerberater Dietrich Birnbacher und die ehemaligen Landesholding-Geschäftsführer Hans-Jörg Megymorez und Gert Xander gesessen. Die Angeklagten wurden wegen des Sechs-Millionen-Euro-Honorars an Birnbacher verurteilt. Das Geld war im Zuge des Hypo-Verkaufs geflossen und sollte offenbar zwischen Birnbacher, Martinz' ÖVP und den Freiheitlichen des damaligen Landeshauptmanns Jörg Haider aufgeteilt werden. (APA, 5.8.2015)