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Franziskus setzt auf Austerität.

Foto: AP Photo/Gregorio Borgia

Rom – Seit fast zweieinhalb Jahren ist Papst Franziskus nun im Amt, und der Pontifex aus Lateinamerika setzt stetig neue Zeichen. Mit seiner Bescheidenheit hat der erste lateinamerikanische Pontifex in der Geschichte der Kirche im Vatikan eine "Lowcost-Revolution" in Bewegung gesetzt.

Unter dem strengen Auge von Franziskus müssen die 46 im Vatikan lebenden Kardinäle und die 80 Bischöfe mit Dienstautos sparen, berichtete die Tageszeitung "Corriere della Sera". Zwei Limousinen im Besitz des Vatikans – ein BMW und ein Mercedes aus der Zeit von Benedikt XVI. – waren zu Reparaturen nach Deutschland zurückgeführt worden und sind danach nicht mehr in den Vatikan zurückgekehrt. Franziskus bevorzugt einen bescheideneren Ford Focus.

Auch mit religiösen Gewändern wird gespart. Teure Kardinalsausstattungen sind nicht mehr gefragt, berichtete das Blatt. Der Papst wünsche es nicht, dass Kardinäle goldene Kreuze tragen. Verschwunden sind aus den Gottesdiensten die Messgewänder aus Goldbrokat, die oft bei Festgottesdiensten im Vatikan angelegt wurden. Franziskus bleibt bei seiner schlichten Amtstracht, die er auch zu seinen Zeiten als Bischof in Buenos Aires verwendete. Bei der Generalaudienz trägt Franziskus unter der weißen Soutane seine schwarze Klerikerhose.

"Die Zeit der Festmahle ist zu Ende"

Franziskus' Einfachheit sorgt dafür, dass Kardinäle und Bischöfe einen bescheideneren Lebensstil führen. Immer seltener sind hohen Prälaten in den Restaurants rund um den Vatikan zu sehen. "Die Zeit der Festmahle ist zu Ende" kommentierte das Blatt.

Der Zugang zum Pontifex ist für seine Mitarbeiter und die Kardinäle einfach und unkompliziert geworden. Seinen festen Willen, sich nicht zu isolieren, sondern weiterhin eine Dimension der Brüderlichkeit und Offenheit zu leben, bezeugt auch der Beschluss von Franziskus, weiter mit anderen Kardinälen im Gästehaus Santa Marta zu leben und nicht in die päpstliche Wohnung im Apostolischen Palast zu ziehen. Seit dem Konklave wohnt er gemeinsam mit rund 50 Kurienprälaten im vatikanischen Gästehaus, speist mit Gästen, greift selbst zum Telefonhörer und spricht mit Freunden und Mitarbeitern. (APA, 3.8.2015)