Washington – Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat offenbar keine großen Ambitionen, seine Steuerzahlungen öffentlich zu machen. Er sei Geschäftsmann und versuche immer, "so wenig wie möglich zu zahlen", sagte der Milliardär am Sonntag im Fernsehsender CBS. Er fügte hinzu: "Ich hasse es, wie unsere Regierung unser Geld verschwendet."

Hillary Clinton, aussichtsreiche Präsidentschaftsbewerberin bei den Demokraten, hatte am Freitag öffentlich gemacht, wie viele Steuern sie und ihr Mann, Ex-Präsident Bill Clinton, in den vergangenen sieben Jahren gezahlt hatten. Die Praxis, seine Steuerlast zu veröffentlichen, gehört für die Anwärter für den US-Präsidentschaftswahlkampf zum guten Ton.

Seitenhieb

Trump wollte zwar nicht ausschließen, dass er sich dieser Tradition anschließen könnte. Er verband eine entsprechende Andeutung in dem CBS-Interview aber mit einem Seitenhieb auf Clinton: "Es könnte sein, dass ich dies mache unter der Bedingung, dass Hillarys E-Mails veröffentlicht werden."

Clintons Umgang mit dienstlichen E-Mails während ihrer Zeit als Außenministerin hatte eine Reihe von Fragen aufgeworfen. Anfang März war bekannt geworden, dass die frühere Chefdiplomatin in ihrer Amtszeit von 2009 bis 2013 kein offizielles E-Mail-Konto, sondern ihre private Adresse genutzt hatte. 55.000 Mails hat sie dem Außenministerium übergeben, das nun schrittweise prüft, welche davon öffentlich gemacht werden können.

Trump liegt derzeit im Feld der republikanischen Präsidentschaftsbewerber vorne – trotz der viel kritisierten, abfälligen Bemerkungen über mexikanische Einwanderer und diversen verbalen Fehltritten, die er sich im bisherigen Vorwahlkampf erlaubte. (APA, 2.8.2015)