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Und ist er noch so kompakt – der Campingbus passt nicht in jeder Situation.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Wer in die Verlegenheit kommt, zum Testfahren von Autos herangezogen zu werden, ist der Gunst des einteilenden Redakteurs ausgeliefert und damit oft völlig falsch ausgestattet. Ungefähr so, wie wenn man mit den Lackschuhen zum Spaziergang durch die überflutete Au oder mit den Wanderschuhen beim Demel zum Kaffeekränzchen antritt. Das passt nicht.

So kann man auch mit dem Auto völlig falsch ausgerüstet sein: wenn man bei den reichen Schulfreunden, die die Porsche-Kollektion vor der Villa geparkt haben, mit dem Hyundai vorfährt. Oder wenn man den Aston Martin anwirft, um den Jugendfreund zu besuchen, der im Burgenland das Aussteigersein probt und in einer Hütte ohne Wasser und Strom lebt. Gibt es, kein Schmäh.

Mit Coupé auf der Alm

Den Fiat Panda bekommt man dann zugeteilt, wenn die deutsche Autobahn ansteht. Das schnittige Coupé ohne Bodenfreiheit steht auf der Liste, wenn das Wochenende auf der Alm geplant ist. Just dann, wenn man die Nichte samt Freundinnen vom Kindergeburtstag abholen soll, steht der Zweisitzer vor der Tür. An der Kassa beim Ikea kommt man drauf, dass das Regal im Wagerl wohl nicht in den kofferraumlosen Supersportwagen vor der Tür passen wird.

Den Campingbus hat man garantiert dann, wenn man einen Termin in der Innenstadt zu absolvieren hat, das Cabrio in der Regenzeit und den Geländewagen, wenn man in der City unterwegs ist. Das Elektroauto? Wenn die Langstrecke ansteht, eh klar. Aber wir meistern das, keine Frage. Es gibt nicht das falsche Auto. Nur die falschen Anlässe. (Michael Völker, 2.8.2015)