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Salahuddin Quader Chowdhury auf dem Weg zu seinem Prozess im Jahr 2013.

Foto: AP/Ahad

Dhaka – Der Oberste Gerichtshof in Bangladesch hat das Todesurteil gegen einen führenden Oppositionspolitiker wegen Kriegsverbrechen während des Unabhängigkeitskriegs 1971 bestätigt. Die Berufung des 66-jährigen Salahuddin Quader Chowdhury wurde am Mittwoch abgewiesen. Seine Anwälte kündigten an, das Urteil erneut anzufechten.

Sollten dies ebenso wie ein Gnadengesuch scheitern, wird Chowdhury nach Angaben der Staatsanwaltschaft in den kommenden Monaten hingerichtet.

Völkermord, Folter und Vergewaltigung

Der Politiker der oppositionellen Bangladesh Nationalist Party (BNP) war vor zwei Jahren von einem umstrittenen Kriegsverbrechertribunal wegen Völkermord, Folter und Vergewaltigung zum Tode verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem vor, mehr als 200 Hindus getötet zu haben.

Vor dem Kriegsverbrechertribunal wurden seit 2010 zahlreiche islamistische Politiker wegen der Verbrechen im Krieg gegen Pakistan 1971 verurteilt. Chowdhury war der erste ranghohe BNP-Politiker, der von dem Tribunal schuldig gesprochen wurde. Während die Regierung die Urteile als notwendig sieht, um die schmerzhafte Epoche aufzuarbeiten, betrachten die BNP und ihre islamistischen Verbündeten die Prozesse als politisch motiviert. Todesurteile des Tribunals führten mehrfach zu blutigen Protesten. In dem Unabhängigkeitskrieg hatte sich das damalige Ost-Pakistan mit Unterstützung Indiens vom Westteil des Landes abgespalten. (APA, 29.7.2015)