Bild nicht mehr verfügbar.

Tausende Tiere wurden bei dem Fest jährlich geköpft.

Foto: REUTERS/Navesh Chitrakar

Kathmandu – Aufgrund des wachsenden Protests von Tierschützern wollen die Behörden in Nepal ein jahrhundertealtes Opferfest beenden, bei dem alle fünf Jahre tausende Büffel, Ziegen, Geflügel und Nagetiere geschlachtet werden. "Wir haben beschlossen, den Brauch komplett zu stoppen", sagte der Sekretär der Verwaltung des Gadhimai-Tempels, Motilai Prasad, am Dienstag.

Beim jüngsten Opferfest für Gadhimai, der hinduistischen Göttin der Macht, im Dorf Bariyapur hatten 2,5 Millionen Pilger im vergangenen November rund 200.000 Tiere geköpft. "Ich habe eingesehen, dass Tiere uns ähnlich sind, sie fühlen dieselben Schmerzen wie wir", sagte Prasad. Zwar werde es nicht einfach sein, einen 400 Jahre alten Brauch zu beenden, "doch haben wir jetzt vier Jahre Zeit, die Leute zu überzeugen, dass sie der Göttin auch auf anderer Weise huldigen können".

Erfolgreicher Protest

Tierschützer begrüßten umgehend die Entscheidung. Ihr Protest habe viel Mühe und Zeit gekostet, sei aber letztlich erfolgreich gewesen, sagte der Aktivist Manoj Gautam. Es sei schwierig gewesen, angesichts des allgemeinen Aberglaubens das Bewusstsein der Massen für die Qualen der Tiere zu schärfen, sagte Gautam weiter. "Doch ich bin voller Hoffnung, dass wir 2019 ein unblutiges Fest erleben werden." (APA, 28.7.2015)