Anton Bruckner (1824-1896) ist online: 119 Jahre nach dem Tod des Komponisten hat die Akademie der Wissenschaften (ÖAW) sein Gesamtwerk ins Internet gestellt. Unter www.bruckner-online.at sind Handschriften, Erstdrucke und Bilder aus verschiedenen Archiven zusammengefasst. 27.000 Bilder, Beschreibungen der Quellen und eine Bibliografie-Datenbank mit 9.422 Literaturzitaten sind nun abrufbar.

Nachlass-Standorte vereint

Mit dem Internetprojekt werden die einzelnen Standorte vereint, auf die der Bruckner-Nachlass verstreut ist – vom Stift Kremsmünster bis zur Library of Congress in Washington. "Das Auffinden aller relevanten Quellen in nationalen wie internationalen Bibliotheken, Archiven sowie in Privatbesitz und die Klärung der Rechtsfragen zur Online-Verwendung der Abbildungen durch die Akademie der Wissenschaften waren der aufwendigste Teil des Projekts", betonte Projektleiter Robert Klugseder vom ÖAW-Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen in einer Aussendung. Ein weiterer Vorteile des Webarchives abseits der leichteren Zugänglichkeit ist der Schutz der wertvollen Exponate, die durch den Gebrauch in Mitleidenschaft gezogen werden.

Das vom Wissenschaftsfonds FWF geförderte Vorhaben wurde in drei Jahren umgesetzt. Das Archiv stellt dabei den ersten Schritt eines größeren Projekts dar. Ein detailliertes, aktualisiertes Werkverzeichnis, eine Bilddatenbank und eine digitale Musikedition sollen folgen. Bei dieser Edition sollen ausgewählte Werke mittels Edirom-Technik aus verschiedenen Autografen, Abschriften und Drucken zu einem Werk am Bildschirm verschmolzen werden. "Alle sind eingeladen, ihr Wissen in die Website miteinzubringen", forderte Klugseder Bruckner-Interessierte auf. (APA, 27.7.2015)