Wien – Die Liste der Kritiker der geplanten neuen Ausbildung für Pflegekräfte wird immer länger. Am Montag lehnte die zuständige Fachgewerkschaft den Begutachtungsentwurf des Gesundheitsministeriums ab.

"Was lange währt, muss nicht immer von Qualität getragen sein", meinten der Vorsitzende der ÖGB-Fachgruppenvereinigung Gesundheits- und Sozialberufe (ÖGB-FGV), Josef Zellhofer, und der stellvertretende Vorsitzende der Gesundheitsgewerkschaft vida, Willibald Steinkellner, in einer gemeinsamen Aussendung. "Schnell und billig soll es offensichtlich sein", kritisierten Steinkellner und Zellhofer und daher seien für den gleichen Tätigkeitsbereich gleich drei Berufsgruppen vorgesehen. Da wären dann die diplomierte Pflegefachkraft mit universitärer Ausbildung, die AssistentIn, genannt PflegefachassistentIn und die AssistentInnen für die AssistentInnen, genannt Pflegeassistenz.

Die beiden Gewerkschafter bedauern, dass der Entwurf vorwiegend die Handschrift der Länder und der Ärztekammer trage. Die Chance, einen echten Qualitätssprung bei der Ausbildung auch im Sinne der Patientenzufriedenheit zu tätigen, werde so nicht genutzt. Steinkellner und Zellhofer halten deshalb "eine gründliche Überarbeitung" für nötig.

Zuvor hatten bereits der Gesundheits- und Krankenpflegeverband, Hilfsorganisationen und die GÖD-Gesundheitsgewerkschaft den Entwurf des Gesundheitsministeriums kritisiert. (APA, 27.7.2015)