Wien/Gibraltar – Der Übernahmepoker um den österreichisch-britischen Online-Glücksspielkonzern geht in eine nächste Runde. Die GVC Holdings hat ihr Angebot für bwin.party von 908 Mio. auf 1 Mrd. Pfund aufgestockt und offeriert nun 122,5 Pence pro Aktie. Damit überbietet GVC die 888 Holdings, die zuletzt knapp 900 Mio. Pfund oder 104,09 Pence pro Aktie geboten hat.

bwin.party hat sich voriges Jahr selbst zum Verkauf gestellt und Mitte Juli ein Angebot der britischen 888 Holdings angenommen – dies, obwohl die GVC Holdings mehr geboten hätte.

GVC Holdings lässt nicht locker und will nun noch mehr auf den Tisch legen. Von den 122,5 Pence je Aktie will das Unternehmen bis zu 25 Pence in bar bezahlen. Der Rest soll über einen 400-Mio.-Euro-Kredit von Cerberus Capital Management finanziert werden, erklärte GVC am Montag. Außerdem will das Unternehmen neue Aktien im Wert von 150 Mio. Pfund ausgeben, um Restrukturierungskosten zu decken und die Schulden von bwin.party zu refinanzieren.

Sollte der Deal zustande kommen, könnten ab Ende 2017 die Kosten innerhalb des neuen Konzerns um mehr als 135 Mio. Euro pro Jahr reduziert werden, so das Management von GVC. bwin.party bestätigte den Erhalt des Angebots.

Die Aktie von bwin.party hat am Montagvormittag um mehr als 1 Prozent auf 109,70 Pence zugelegt. GVC-Papiere verloren hingegen leicht. (APA, 27.7.2015)