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Von Rock-'n'-Roll-Gevatter Chuck Berry, dem Schöpfer von Klassikern wie Johnny B Goode oder Roll Over Beethoven, ist überliefert, dass er seit Jahrzehnten keine Bühne betritt, bevor ihm nicht in der Künstlergarderobe ein Lederkoffer mit der Gage darin in bar überreicht worden ist. Chuck Berry ist in seinem Leben zu oft betrogen worden. Er kommt aus einem Genre, gegen das der Gebrauchtwagenhandel wie eine Sektion der Caritas wirkt. Außerdem ist er in seinem Leben nicht nur schon wegen Raubüberfalls drei Jahre eingesessen, sondern auch wegen Steuerbetrugs. Chuck Berry ist also so etwas Ähnliches wie der Schutzpatron des Geldkoffers. Mögen die Geldkoffer auf ihren Wegen und Reisen, zum Beispiel von Klagenfurt nach Wien, immer gut gefüllt sein! Go, Koffer, go!

Was Chuck Berry mit den vielen Geldkoffern macht, die er in seinem 88-jährigen Leben so bekommen hat, ist leider nicht bekannt. Behält man Geldkoffer, wenn sie ihren Zweck erfüllt haben und die Scheine in der Matratze oder in der Schweiz versteckt sind oder vielleicht heimlich gar eine Partei finanziert wurde? Vielleicht hat Chuck Berry gar kein Portemonnaie, sondern geht selbst auch immer mit Koffer einkaufen. Koffer wollen wandern, sie haben kein Sitzfleisch. Es kann aber auch sein, dass Chuck Berry die Geldkoffer sammelt und mittlerweile in der Fachwelt als der führende Experte für diese Wunderwerke des unbürokratischen Handels gilt. Keine Rechnung, gute Freundschaft! (schach, 25.7.2015)