Baikonur – Drei Raumfahrer haben am Donnerstag früh an Bord einer Sojus-Rakete die Internationale Raumstation (ISS) erreicht. Die Crewmitglieder aus Russland, den USA und Japan dockten um 04.46 Uhr (MESZ) an der ISS an, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA mitteilte. Die Reise ins All hatte sich nach dem Absturz eines unbemannten Raumfrachters um zwei Monate verzögert.

Die Sojus-Rakete war am Mittwochabend planmäßig um 23.02 Uhr MESZ vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in der kasachischen Steppe abgehoben. An Bord waren der russische Kosmonaut Oleg Kononenko, der US-Astronaut Kjell Lindgren und sein Kollege Kimiya Yui aus Japan.

Verzögerung nach Progress-Absturz

Der Abflug zur ISS war ursprünglich Ende Mai geplant, wurde aber wegen des Absturzes eines russischen Progress-Frachters im April verschoben. Dieser hatte nach dem Start die vorgesehene Umlaufbahn verfehlt und war außer Kontrolle geraten. Einige Tage später verglühte der Frachter beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos setzte daraufhin sämtliche Weltraumflüge vorübergehend aus.

Kononenko, Lindgren und Yui treffen auf der ISS auf die russischen Kosmonauten Gennadi Padalka und Michail Kornijenko sowie den US-Astronauten Scott Kelly, die sich bereits seit Ende März auf der Raumstation befinden. (APA, 23.7.2015)