Manaus – Nach einer Welle der Gewalt mit 37 Toten am vergangenen Wochenende in der brasilianischen Stadt Manaus haben die Behörden Ermittlungen eingeleitet. Der Sekretär für öffentliche Sicherheit des Teilstaates Amazonas, Sergio Fontes, erklärte, die Behörden würden "keine Hypothesen ausschließen" und auch dem Verdacht einer Beteiligung der Polizei nachgehen.

Der Gebrauch von Polizeiwaffen deute auf eine Verwicklung der Polizei hin, auch wenn zahlreiche geraubte Polizeiwaffen im Umlauf seien, schrieb Fontes in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AFP.

Zwischen Freitag und Montag waren in Manaus, der Hauptstadt des nördlichen Teilstaats Amazonas, 37 Morde begangen worden – bis auf zwei alle mit Schusswaffen. Allein am Freitag und Samstag gab es 23 Morde in der 1,7-Millionen-Einwohner-Stadt. Bei einer Pressekonferenz am Wochenende hatte Fontes gesagt, es gebe Hinweise, dass es sich um eine konzertierte Aktion handle. Die Militärpolizei wurde am Wochenende verstärkt, um die Sicherheit wieder herzustellen. Am Montag wurden 32 Verdächtige festgenommen und zahlreiche Waffen und Autos beschlagnahmt.

Die inmitten des Regenwalds am Ufer des Amazonas-Stroms gelegene Stadt hatte zwischen 2010 und 2012 mit jährlich 37,4 Morden pro 100.000 Einwohner eine deutlich überdurchschnittliche Mordrate. Diese lag in Brasilien offiziellen Angaben zufolge bei 19,7 Morden pro 100.000 Einwohnern. (APA, 23.7.2015)