Diyarbakir – Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat nach eigener Darstellung zwei türkische Polizisten als Vergeltung für einen mutmaßlichen Anschlag der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) umgebracht. Die beiden Sicherheitskräfte hätten mit IS-Banden zusammengearbeitet und seien Mittwoch Früh in der Stadt Ceylanpinar getötet worden, erklärte die Gruppe auf einer ihrer Internetseiten.

Die beiden Polizisten waren Mittwoch Früh mit Kopfschüssen in einem Haus in Ceylandpinar an der Grenze zu Syrien aufgefunden worden, wie der Gouverneur der Provinz Sanliurfa, Izzetin Kücük, mitteilte.

Bei dem Selbstmordanschlag in der türkischen Stadt Suruc waren am Montag 32 Menschen getötet worden. Das Attentat galt einer Versammlung einer sozialistischen Jugendorganisation, die beim Wiederaufbau der zerstörten Grenzstadt Kobane auf der syrischen Seite helfen wollte. Den Behörden zufolge ist der IS für den Anschlag verantwortlich.

Viele Kurden werfen aber der Regierung schon lange vor, die Extremistenmiliz in Syrien heimlich zu unterstützen. Die türkische Regierung hat diese Beschuldigung zurückgewiesen. Die PKK hat jahrzehntelang für mehr Autonomie der Kurden gekämpft. In dem Konflikt sind seit 1984 etwa 40.000 Menschen ums Leben gekommen. Wegen der Kämpfe zwischen kurdischen Gruppen und dem IS in Syrien gibt es die Befürchtung, dass der Konflikt auch in der Türkei wieder aufflammen könnte.

Der Ko-Vorsitzende der pro-kurdischen Partei HDP, Selahattin Demirtas, warnte vor weiteren Terroranschlägen wie jenen von Suruc in der Türkei. Grund sei das Versagen der Geheimdienste und Sicherheitsbehörden, erklärte Demirtas nach Angaben der Zeitung "Hürriyet Daily News" von Mittwoch.(APA, Reuters, 22.7.2015)