Berlin – Dieter Moebius war in den 1970er-Jahren wesentlicher Teil einer Szene, die international als "Krautrock" vermarktet wurde. Dabei hatte der Keyboarder und Elektroniker mit Rockmusik nur wenig zu tun. Seine Musik war immer eine warm-melodisch und unaufdringlich fließende, repetitive, minimalistische. Aus freier Improvisation entstanden, am Mischpult zur Form gebracht. Im Hintergrund stand dabei bei seinen gemeinsam mit Hans-Joachim Roedelius sowie zeitweise Conrad Schnitzler und Michael Rother betriebenen Bands Kluster, Cluster und Harmonia immer eher Franz Schubert als Elvis Presley.

Dieter Moebius wurde 1944 in der Schweiz geboren und landete Ende der 1960er-Jahre in Berlin, wo er in der Kreativwerkstatt Zodiak Free Arts Lab Hans-Joachim Roedelius und Conrad Schnitzler kennenlernte. Es entstanden auf frühen Synthesizern und diversen "Zwitschergeräten" (Moebius) in den 1970er-Jahren mit Arbeiten wie Cluster II, Zuckerzeit, Sowiesoso sowie Kollaborationen mit Brian Eno Klassiker der Moderne. Cluster ruhte zwar irgendwann, man ging aber trotzdem immer wieder auf Tour, Moebius solo veröffentlichte zuletzt 2014 Nidemonix. Nun ist Dieter Moebius aus unbekannter Ursache 71-jährig in Berlin gestorben. (schach, 21.7.2015)