London/Berlin – Der Pearson-Verlag lotet einem Bericht zufolge den Verkauf der "Financial Times" aus. Die Briten fühlten bei Interessenten für das lachsfarbene Traditionsblatt vor, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Der Deal könne sich auf bis zu eine Milliarde Pfund (1,4 Milliarden Euro) belaufen.

Dem Bericht zufolge haben bereits potenzielle Käufer Interesse angemeldet, einen offiziellen Verkaufsprozess gebe es aber nicht. Laut Insidern könnte auch der Axel-Springer-Verlag interessiert sein. Pearson und Springer lehnten einen Kommentar jeweils ab.

Springer wird Interesse nachgesagt

Springer hat mehrfach betont, künftig stärker in den angloamerikanischen Markt einzusteigen. Derzeit bereiten die Berliner eine Umwandlung der Konzernstruktur vor, um größere Investitionen auch dank externen Kapitals zu ermöglichen – ohne, dass die Familie um Gründerwitwe Friede Springer ihre Kontrolle über das Medienhaus verliert. Springer lotet Insidern zufolge derzeit bereits ein Zusammengehen mit dem Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 aus. Allerdings seien diese Gespräche in einem sehr frühen Stadium.

Spekulationen über einen Verkauf des Wirtschaftsblatts "FT" hat es bereits öfter gegeben, da Pearson seine Bildungssparte ausbauen will. (APA, Reuters, 20.7.2015)