Wien – US-Unternehmen sind ein Jobmotor. Zumindest im Ausland. Sie haben in Europa in den vergangenen zehn Jahren 400.000 Arbeitsplätze geschaffen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Beraters Ernst & Young hervor. Zukäufe, Fusionen sind nicht erfasst, lediglich Direktinvestitionen.

Hinter den USA schufen die Deutschen die meisten Jobs außerhalb des eigenen Landes in Europa, seit 2005 rund 254.000. Mit Abstand am meisten im Ausland investiert hat dabei Siemens. Die Münchner realisierten 138 Projekte, neue Forschungszentren etwa und Produktionsstandorte.

Auf dem zweiten und dritten Rang folgen IBM und Volkswagen. An der Zahl neuer Jobs gemessen, hatte VW die Nase vorn: Der Autobauer stellte 31.000 zusätzliche Mitarbeiter ein und liegt damit vor Amazon und Siemens. Nicht berücksichtigt sind jedoch Stellen, die im gleichen Zeitraum an anderer Stelle abgebaut wurden.

Telefon statt Industrie

Österreich sticht in Europa bei neuen Arbeitsplätzen weniger in der Industrie als im Callcenter-Bereich hervor. Die Competence Call Center AG (CCC) scheint mit 1600 zusätzlichen Jobs im vergangenen Jahrzehnt auf. Für Gewerkschaften waren Arbeitsbedingungen in der Branche lange inakzeptabel. In Österreich wurden auf ihren Druck hin viele freie Dienstverhältnisse in Anstellungen umgewandelt. Kunden der CCC in Deutschland sind etwa Samsung und Air Berlin. Letztere gliederte 2014 ihr Kundenbetreuungszentrum an das Unternehmen aus.

Der Holzriese Egger realisierte mit elf Projekten 1565 Stellen im Ausland. Zu Österreichs größten Direktinvestoren in Europa zählen auch Umdasch und die Holzindustrie Schweighofer. Umdasch setzte 2014 in Österreich auf Kurzarbeit. Schweighofer droht in Rumänien wegen eines umstrittenen Forstgesetzes mit Rückzug. Dieser beträfe 3000 Jobs. APA; vk, 20.7.2015)