Bild nicht mehr verfügbar.

Dominic Thiem ging es nicht locker von der Hand.

Foto: APA/SCHLAGER

Kitzbühel – Die Niederlande bleiben für Österreichs Tennisherren unüberwindlich. Am Sonntag setzte es in Kitzbühel die dritte Niederlage im dritten Vergleich, die zweite der Neuzeit nach einem 0:5 im Jahr 2013 in Groningen. Und danach wurde diskutiert. Denn den entscheidenden Punkt holte Robin Haase, der zwei Turniersiege zu Buche stehen hat – er gewann 2011 und 2012 in der Höhenlage von Kitzbühel. Möglich, dass ihn ein anderer Austragungsort für das Treffen in der zweiten Runde der Europa-Afrika-Zone I weniger Spaß gemacht hätte. Zwar war der 28-Jährige aus Den Haag am Samstag in der Fortsetzung seines Spiels gegen Andreas Haider-Maurer gescheitert, dafür ließ er anschließend mit Wimbledon-Doppelsieger Jean-Julien Rojer Österreichs Doppel Oliver Marach und Jürgen Melzer beim 6:3, 7:6 (4), 7:6 (5) innert 2:33 Stunden letztlich keine Chance.

Und schließlich zog Haase am Sonntag Dominic Thiem, der schon sein Auftaktmatch verloren hatte, den letzten Nerv. 4:6, 6:7 (4), 3:6 unterlag Österreichs Nummer eins, die Nummer 28 der Welt, dem besten Niederländer, der im Ranking nur 74. ist.

Nach dem 3:2-Auswärtssieg in Schweden zu seiner Premier als Davis-Cup-Kapitän musste Stefan Koubek seine Truppe nach der Heimniederlage aufbauen. "Es war schade. Dominic hat sich super in die Partie reingefightet, aber man sieht meiner Meinung nach, dass er momentan nicht so mit Selbstvertrauen aufgetankt ist", erklärte der Kärntner. "Haase hat in den richtigen Momenten die richtige Entscheidung getroffen."

Hewitt wie ein Junger

Während in Thiem ein Mann der Zukunft enttäuschte, führte ein Mann, dessen Karriere bald Vergangenheit ist, Australien ins Halbfinale des Davis-Cups. Lleyton Hewitt, der nach den Australian Open 2016 zurücktritt, sorgte am Sonntag in Darwin mit einem 7:6 (2), 6:2, 6:3 im abschließenden Einzel gegen Alexander Nedowjessow für den entscheidenden Punkt beim 3:2 gegen Kasachstan.

Damit drehten die Australier erstmals seit ihrem Finalsieg 1939 in einem Davis-Cup-Match wieder einen 0:2-Rückstand. Gemeinsam mit Sam Groth hatte der 34-jährige Hewitt auf Rasen mit einem Erfolg im Doppel gegen Andrej Golubjew / Nedowjessow für die Gastgeber auf 1:2 verkürzt. Groth gelang am Sonntag dank eines Viersatzsieges gegen Michail Kukuschkin der Ausgleich zum 2:2.

Im Semifinale treffen die Australier auf den Sieger des Duells zwischen Großbritannien und Vorjahresfinalist Frankreich. Das zweite Halbfinale bestreiten Argentinien, das daheim Titelverteidiger Serbien (ohne Djokovic) bezwang, und Belgien, das sich gegen Kanada durchsetzte. (red, 19.7.2015)

Ergebnisse Davis-Cup – Europa-Afrika-Zone I (2. Runde)

Österreich – Niederlande Zwischenstand 1:3

Dominic Thiem – Thiemo de Bakker 3:6, 6:4 , 7:6 (5), 3:6, 4:6

Andreas Haider-Maurer – Robin Haase 6:3, 6:4 , 5:7, 7:5*

Oliver Marach / Jürgen Melzer – Haase/Jean-Julien Rojer 3:6, 6:7 (4), 6:7 (5)

Dominic Thiem – Robin Haase 4:6, 6:7 (4), 3:6

*Das Spiel war am Freitag zu Beginn des vierten Satzes wegen eines Gewitters abgebrochen worden.

Die Niederlande spielt vom 18. bis 20. September im Weltgruppen-Play-off um den Aufstieg in die Weltgruppe 2016. Österreich spielt auch im kommenden Jahr in der Europa-Afrika-Zone I.

Weltgruppe, Viertelfinale:

Australien – Kasachstan 3:2

Belgien – Kanada 3:0

Großbritannien – Frankreich 3:1

Argentinien – Serbien 3:0

Halbfinale:

Belgien – Argentinien
Australien – Großbritannien