Nach mehreren Monaten nahm Google erst nach größerem Druck die Karte mit deutschen Flüchtlingsheimen offline.

Foto: Screenshot/WebStandard

Google hat die Karte "Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft" entfernt. Bei dieser waren sämtliche Asylbewerberheime in Deutschland eingezeichnet und von den Initiatoren erstellt, um "flächendeckend möglichst viele Asylantenheime zu erfassen". Die Google Map war zuvor in rechtsextremen Kreisen herumgereicht worden – nach kurzer Zeit gab es bereits eine Gegenbewegung, die die Karte dazu nutzen wollte, den Menschen zu helfen.

Mehrere Monate online

Klickt man die Karte nun an, wird angegeben, dass diese gegen die Nutzungsbedingungen von Google verstoßen hätte und entfernt wurde. Die Map war mehrere Monate online – erst nach zahlreichen Nutzerbeschwerden und medialer Berichterstattung nahm das US-Unternehmen die Seite offline. Gegenüber Spiegel Online gab Sprecherin Lena Heuermann an, dass für Google "der Zugang zu Informationen und die freie Meinungsäußerung außerordentlich wichtig ist".

Starker Anstieg an Anschlägen

Der Sturm gegen die Karte hat seinen Hintergrund. 2014 stieg die Zahl der Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland stark an. So wurden mehrere Heime in der Vergangenheit beschädigt und beschmiert – kürzlich sorgte ein Brandanschlag auf eine Unterkunft in Oberbayern für Entsetzen. (dk, 18.07.2015)