Wien – Wenn Jörg Haider etwas durchziehen wollte, war er nicht davon abzubringen. Der Einstieg der Kärntner Tourismusholding bei der Styrian Spirit wurde per Weisung angeordnet, nachdem die Landesgesellschaft auf die Schieflage der Airline hingewiesen hatte. Das berichtete der bis Mitte 2007 als Chef der Tourismus- und Landesholding fungierende Reinhard Zechner am Mittwoch im Hypo-Untersuchungsausschuss. Trotz laufenden Vertrags wurde er abgesetzt und von Gert Xander ersetzt.

Zechner hatte den Einstieg bei Styrian in einem Bericht an die Landesregierung zerfetzt. Tatsächlich ging die Fluglinie 14 Tage nach dem Anteilserwerb Pleite. In einer E-Mail an einen breit angelegten Verteiler beschwerte sich Zechner so: "Ich bin keine Ortstafel, die der Landeshauptmann ohne Weiteres verrücken kann." Haider verzieh Zechner die "Majestätsbeleidigung", wie die Auskunftsperson formulierte, nicht. Er musste gehen. Einmal kam Zechner am Mittwoch selbst in die Bredouille. Er hatte auf eine SPÖ-Frage prompt einen Akt bei der Hand, aus dem der Zeuge lange vorlas. Auf FPÖ-Nachfrage räumte Zechner ein, im Vorfeld der Befragung Kontakt zu einem SP-Mitarbeiter gehabt zu haben. (as, 15.7.2015)