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Die Auswahl ist groß, die Verwirrung ebenfalls: Die Energieeffizienzzeichen sollen jetzt wieder übersichtlicher werden.

Foto: AP/Sascha Schuermann

Brüssel – Eigentlich sollen sie Klarheit schaffen, tatsächlich können die Energie-Kennzeichnungen von A bis G und von A bis A+++ auf Waschmaschinen, Fernsehern und anderen Haushaltsgeräten die Verbraucher wegen des uneinheitlichen Systems derzeit eher verwirren. Die EU-Kommission will die Kennzeichnung daher wieder vereinfachen und hat am Mittwoch in Brüssel dazu einen Gesetzesvorschlag vorgestellt.

Er sieht eine Rückkehr zur einfachen Skala von A bis G vor. Wer heute einen neuen Wäschetrockner kauft, trifft im Geschäft auf Geräte mit den EU-Energieetiketten A+++ bis C. A+++ ist dabei die sparsamste und C die schlechteste Klasse – Geräte mit noch höheren Energieverbrauch dürfen gar nicht mehr in Verkehr gebracht werden.

Energiehungrige Waschmaschine mit A+

Bei Waschmaschinen über vier Kilo Beladungskapazität hingegen ist zwar ebenfalls A+++ das sparsamste Modell. Das energiehungrigste wird hier aber durch ein A+ bezeichnet, wie die Deutsche Energie-Agentur registriert hat. Bei Waschtrocknern wiederum, die waschen und trocknen können, reichen die Energieklassen von A bis G.

Ursprünglich war das System einheitlich mit der Skala A bis G gestartet – diese sollten auch etwa für Klimaanlagen, Staubsauger, Geschirrspüler und Glühbirnen die Energieklasse angeben. Da aber der technische Fortschritt bei verschiedenen Geräten unterschiedlich schnell war, reichte zum Beispiel bei Waschmaschinen die bald Skala nicht mehr aus. Viel zu viele Modelle drängten sich im A-Bereich. So kam es zur Erweiterung auf A+ bis A+++.

Grundsätzlich mögen alle A-Kennzeichnungen verbrauchsarm wirken. In Wirklichkeit sind die Unterschiede zum Teil riesengroß, wie die Deutsche Energie-Agentur ausgerechnet hat. Bei einem Kühlschrank beispielsweise verbrauche ein Modell der höchsten Effizienzklasse A+++ nur die Hälfte von einem Modell A+.

Kein Plus mehr

Die EU-Kommission reagiert nun auf dieses Durcheinander. Sie schlägt eine Rückkehr zum Etikett mit der Skala A bis G für alle vor. Bereits auf dem Markt befindliche Produkte dürften noch mit den alten Etiketten verkauft werden. Neu in den Verkehr gebrachte Produkte müssten aber die einfachen Etiketten tragen.

Mit dem Vorschlag, der nun von Europaparlament und EU-Ministerrat diskutiert wird, ist ein zweiter verbunden. Er sieht eine elektronische Datenbank für energieeffiziente Produkte vor. Denn geschätzte zehn bis 25 Prozent der Produkte entsprechen laut EU-Kommission gar nicht ihrer Effizienzklasse – verbrauchten also eigentlich mehr.

Die zentrale Datenbank soll dem beikommen helfen. Denn hier könnten die nationalen Behörden zentral die Produktangaben der Hersteller und Importeure einsehen und dann mit den Anforderungen der Energieetiketten vergleichen, argumentiert die Kommission. (APA/AFP, 15.7.2015)