Damaskus – Die kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) im Norden Syriens setzen nach Angaben von Menschenrechtlern noch immer minderjährige Kämpfer ein, unter ihnen auch Mädchen. "Die YPG hat versprochen, keine Kinder mehr in den Krieg zu schicken, und sie sollte dieses Versprechen umsetzten", erklärte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch am Mittwoch.

Demnach hatten sich die Kurden im vergangenen Jahr gegenüber der Schweizer Nichtregierungsorganisation Geneva Call verpflichtet, innerhalb eines Monats alle Kämpfer unter 18 Jahren zu demobilisieren. Obwohl das in fast 150 Fällen geschehen sei, hätten die Volksschutzeinheiten im vergangenen Jahr fast 60 Minderjährige neu rekrutiert. Zehn von ihnen seien sogar jünger als 15 Jahre.

Die kurdischen Volksschutzeinheiten kämpfen im Norden Syriens vor allem gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Diese setzt im großen Umfang minderjährige Kämpfer ein. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte haben die Extremisten seit Anfang des Jahres mindestens 1100 Kinder rekrutiert. (APA, 15.7.2015)