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Brit-Premier Cameron sorgt weiter für Verwirrung

Foto: Reuters/Nicholl

Will er oder will er nicht? Mit zahlreichen Aussagen macht der britische Premier David Cameron (Konservative) gegen Verschlüsselung mobil. Diese biete Terroristen einen "sicheren Platz im Netz", so Cameron, als er im Frühjahr für eine Wiederwahl kämpfte. Auch nach der Bestätigung durch die Wähler wetterte der neue alte Premier gegen IT-Services, deren Technologie ein Abhören durch Spione unmöglich macht. Diese gewinnen nach den Enthüllungen von NSA-Whistleblower Edward Snowden stetig an Nutzerzahlen.

Warnung von IT-Spezialisten

Doch zahlreiche IT-Experten warnten vor einem Verschlüsselungs-Verbot Der Einbau von staatlichen Hintertüren sei gefährlich und ein Blödsinn, so Sicherheitsanalysten unisono. Jetzt rudert laut Business Insider auch die britische Regierung zurück: "Wir erkennen an, dass starke Verschlüsselung enorm wichtig ist", so ein Sprecher. Der Premierminister "hat nicht vorgeschlagen, Verschlüsselung zu verbieten." Gerade bei Bankgeschäften oder anderen Onlinediensten mit sensiblen Nutzerdaten müssten diese verschlüsselt werden.

"Komplexe Materie"

Doch: Ein "sicherer Platz" für Terroristen darf nach wie vor nicht geboten werden. Was das in realiter bedeute, war noch unklar. Das "mache die Komplexität dieses Themas deutlich", so der Regierungssprecher weiter. Wie genau Cameron den gordischen Knoten zwischen Überwachung und Datensicherheit lösen will, steht also nach wie vor in den Sternen. (fsc, 15.7.2015)