Nein, der Wiener Wahlkampf hat noch nicht begonnen, beteuern die Parteien. Mitte August oder gar erst Anfang September werden als Starttermine genannt. Dass die Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen am 11. Oktober aber sehr wohl schon großes Thema in der Bundeshauptstadt sind, dafür gibt es einige Indizien. Zum Beispiel optischer Natur: Seit Ende April ziert Maria Vassilakou, Spitzenkandidatin der Grünen, überlebensgroß ein Plakat auf dem Wiener Naschmarkt. Die Botschaft ("Ich werde dem Häupl Michi unsere Bildungsreform unter die Nase reiben") kommt wenig subtil daher. Aber es gibt auch Indizien inhaltlicher Natur. Zum Beispiel machte sich Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) besonders vehement gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten stark. Wenn auch bisher erfolglos.

Die Ideen für Wahlkampagnen hingegen, über die sich Strategen seit Monaten den Kopf zerbrechen, klingen bisher wenig innovativ. Das, was in den vergangenen Jahren in war, darauf wird auch 2015 zurückgegriffen. Wahlplakate! Straßenaktionen! Social Media! More of the same, scheint das Motto des Wien-Wahlkampfs 2015 zu sein.

Positiv ist, dass im Wiener Parteienförderungsgesetz 2013 die Wahlwerbungskosten auf sechs Millionen Euro beschränkt wurden. Bleibt zu hoffen, dass sich alle Parteien daran halten. Auch wenn laut STANDARD-Umfrage die FPÖ der SPÖ immer näherkommt. (Rosa Winkler-Hermaden, 13.7.2015)