Bild nicht mehr verfügbar.

Ungarn will eine Sperre errichten, die illegale Flüchtlinge an der Einreise hindern soll. Das Gebiet, wo der Zaun stehen soll, wird bereits vorbereitet.

Foto: APA/EPA/ZOLTAN GERGELY KELEMEN

Budapest – Ungarn hat am Montag mit dem Bau der Grenzsperre zu Serbien begonnen. Mit schwerem Baugerät rückten Soldaten der ungarischen Armee am Montag an der ungarisch-serbischen Grenze an, um den 175 km langen und vier Meter hohen Eisenzaun zu bauen. Die 6,6 Milliarden Forint (21,22 Millionen Euro) teure Sperre soll Ungarn vor illegalen Einwanderern schützen, argumentiert die Regierung.

Die ersten Spatenstiche erfolgten bei Morahalom westlich der Stadt Szeged, berichtet das Internetportal nyugat.hu. Das Vorhaben hatte international starke Kritik hervorgerufen. Während die Fraktion der Regierungspartei Fidesz den Baubeginn begrüßte, kündigten Gegner des Zaunes für Dienstagabend einen Protestmarsch in Budapest an.

Orbán: "Mit allen Mitteln"

Im Vorfeld hatte Premier Viktor Orbán erklärt, seine Regierung werde mit allen Mitteln gegen illegale Grenzgänger auftreten. Angesichts der wachsenden Zahlen von Flüchtlingen ist Ungarn gegenwärtig mit einem enormen Anstieg der Asylanträge konfrontiert, hatte Außenminister Peter Szijjarto betont.

Nach Angaben des Innenministeriums hatten im heurigen Jahr bereits 78.190 Personen die ungarische Grenze illegal überquert, davon 77.600 (99 Prozent) über die EU-Außengrenze zu Serbien.

Österreich hatte Ende Juni mit Ungarn und Serbien ein Memorandum über Unterstützung bei der Kontrolle der Schengen-Außengrenzen unterzeichnet, unter anderem durch die Verstärkung gemeinsamer Patrouillen an den Grenzen Serbiens zu Ungarn und Mazedonien. (APA, 13.7.2015)