Jerusalem – Ein israelisches Gericht hat am Sonntag einen Palästinenser, der mit seinem Auto in Jerusalem absichtlich fünf Menschen verletzte, zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Wie das israelische Justizministerium weiter mitteilte, gab der Mann in einer Verfahrensabsprache über Strafminderung fünf Mordversuche zu. Er wurde außerdem zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von umgerechnet 62.000 Euro verurteilt.

Der Vorfall ereignete sich Anfang März an der Straßenbahnstrecke, die entlang der alten Grenze zwischen West- und Ost-Jerusalem verläuft. Der Attentäter, ein junger Mann aus dem Stadtviertel Ras al-Amud im seit 1967 besetzten Ostteil Jerusalems, fuhr nach Polizeiangaben in mehrere Fußgänger. Dann sei er ausgestiegen und habe versucht, mit einem Beil auf Passanten loszugehen. Bei den Verletzten handelte es sich um vier Grenzpolizistinnen und einen Radfahrer. Sicherheitskräfte schossen auf den Angreifer und verletzten ihn schwer.

Mehrere Vorfälle

Ende des vergangenen Jahres hatte es in der Gegend bereits mehrere ähnliche Vorfälle gegeben. Im Oktober raste ein junger Palästinenser an einer Straßenbahnhaltestelle mit seinem Auto in eine Fußgängergruppe. Ein Baby und eine junge Frau starben, die Polizei tötete den flüchtende Attentäter.

Anfang November überfuhr ein Palästinenser drei Grenzpolizisten und raste dann mit seinem Wagen nur wenige hundert Meter von dem ersten Anschlagsort entfernt in eine Menschenmenge. Dann sprang er aus seinem Wagen und schlug mit einer Eisenstange auf Passanten ein, bevor ihn Sicherheitskräften erschossen wurde. Ein Polizist wurde bei dem Anschlag getötet, neun weitere Menschen wurden verletzt.

Die Vorfälle lösten in Jerusalem jedes Mal schwere Zusammenstöße aus. Die Lage in Israel und den Palästinensergebieten ist seit Monaten ohnehin stark angespannt. (APA, 12.7.2015)