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Youtuber LeFloid befragte die deutsche Kanzlerin

Foto: EPA/PAUL ZINKEN

Für die meisten Erwachsenen ist Florian Mundt ein Unbekannter. Als LeFloid ist er unter Jugendlichen aber ein ziemlich großes Ding – ein Anchorman, eine Art Armin Wolf der jungen Generation. Mit seinem Youtube-Channel LeNews erreicht der Berliner Psychologiestudent wöchentlich ein Publikum, von dem oft ganze Medienhäuser träumen.

Bei über 2,6 Millionen Abonnenten und rund 300 Millionen Videoaufrufen steht der 27-Jährige derzeit und ist damit einer der erfolgreichsten Youtuber Deutschlands. Mit einem klassischen Anchorman hat LeFloid freilich nicht viel gemein. Wenn er Neuigkeiten und Skurrilitäten aus aller Welt zu vermitteln versucht, mutet das betont lässig an. In seinen bunten Videos, die montags und donnerstags erscheinen, gestikuliert er, zieht Grimassen, springt durchs Bild. Gedreht wird ausnahmslos im Schlafzimmer, mit einem lebensgroßen Star Wars-Stormtrooper im Hintergrund.

"Action-News. Aber hart!" nennt der notorische Kappenträger das. In seinen bisher 360 Videos fand er stets deutliche Worte für seine Meinung, provozierte oft mit reißerischen Ansätzen. Ob Homo-Ehe, Pegida oder die Flüchtlingsthematik – die Inhalte decken sich oft mit denen traditioneller Medien. LeFloid kommuniziert sie aber auf eine Art, die offenbar das Interesse junger Menschen weckt. Die sie zur Diskussion bewegt.

Ob die Kanzlerin WhatsApp nutzt

Einmal berichtete er von einer wirren Verschwörungstheorie. Nach mehreren Hinweisen brachte er in der anschließenden Folge eine Korrektur. Das wiederum unterscheidet ihn von manchen Medien.

Trotz der enormen Popularität bei der jungen Generation ist es ein ungewöhnlicher Schritt, den nun das deutsche Bundespresseamt gesetzt hat. Nach Gesprächen mit der Behörde wurde Mundt, der neben seinem Studium Jugendliche mit Depressionen betreut, für Freitag ein Interview mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel zugestanden.

Seine Fans hat der Videomacher aufgerufen, unter dem Hashtag #NetzFragtMerkel Fragen an die mächtigste Frau der Welt zu stellen. Einer wollte wissen, ob die Kanzlerin Whatsapp nutzt. Mehr Erklärungsgeschick wird ihr die Frage abverlangen, wieso es die Ehe für alle noch nicht in Deutschland gibt, wenn es inzwischen sogar in Irland geklappt hat.

Das Video wird am Montag erscheinen, wie jede Woche auf LeNews. Diesmal vielleicht mit einem noch größeren Publikum. Wahrscheinlich auch mit einem älteren. (David Stojanoski, 11.7.2015)