Klagenfurt – Handys und Smartphones nicht aus dem Unterricht verbannen, sondern sie ins Lernen einbeziehen: dafür sprechen sich Wissenschafter im Vorfeld einer internationalen Konferenz zum Thema Lesen in Klagenfurt aus. Die Konferenz widmet sich dem Thema Lesen und Schreiben im Wandel der Kommunikationslandschaft. Wie die Schule auf den Wandel reagieren kann, diskutieren kommende Woche mehr als 300 Experten aus über 40 Ländern an der Alpen-Adria-Universität.

Größere Vielfalt

Ein Ansatz dabei lautet: Weg vom literarischen Lesen, hin zu einer größeren Vielfalt von Lese- und Schreibsituationen. Proteste gegen Smartphones, die das klassische Lesen gefährden würden, hält Konferenz-Organisatorin Margit Böck vom Institut für Deutschdidaktik für überzogen. "Es wäre nicht gut, das Lesen von Literatur gegen anderes auszuspielen."

Böck plädiert für das Einbeziehen von Handys und Smartphones in den Unterricht. "Es muss darum gehen, neue Hilfs- und Kommunikationsmittel richtig in den Unterricht einzubeziehen und nicht darum, sie zu verbieten." Auch beim positiven Umgang mit unterschiedlichen Herkunftssprachen der Schüler sei man in klassischen Einwanderungsgesellschaften viel weiter als in Österreich. "Weg mit der Abwehrhaltung!", fordert Böck. (APA, 10.7.2015)