Neu-Delhi/Islamabad – Der indische Regierungschef Narendra Modi hat erstmals eine Einladung nach Pakistan angenommen. Indien und Pakistan hätten eine "gemeinsame Verantwortung für die Sicherung von Frieden und die Förderung der Entwicklung" in der Region, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.
Wie beide Seiten nach einem einstündigen Gespräch Modis mit seinem pakistanischen Kollegen Nawaz Sharif am Rande eines Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Ufa im Ural am Freitag mitteilten, will Modi am Gipfel des südasiatischen Staatenverbandes Saarc im kommenden Jahr in Islamabad teilnehmen.
Traitionell gespanntes Verhältnis
Das Verhältnis von Indien und Pakistan ist seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 angespannt. Seit der Aufteilung des Subkontinents führten Indien und Pakistan drei Kriege gegeneinander, umstritten blieb besonders die Region Kaschmir. Ein weiterer Streitpunkt sind die Anschläge in Mumbai vom November 2008, bei denen 166 Menschen getötet wurden. Die indische Regierung warf Islamabad wiederholt vor, den Hintermännern der Anschläge Unterschlupf zu gewähren. Als die pakistanischen Behörden im April den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge, Zaki-ur-Rehman Lakhvi, gegen Kaution freiließen, wurde dies von Indien scharf kritisiert.
In der in Ufa verbreiteten Erklärung hieß es, beide Seiten wollten sich um eine juristische Aufklärung der Anschläge von Mumbai bemühen und dazu "zusätzliche Informationen" austauschen. Die pakistanischen Behörden hatten Indien vorgeworfen, Beweismaterial zurückzuhalten, darunter Tonaufnahmen. (AFP, 10.7.2015)