Bild nicht mehr verfügbar.

Ein Hypnotiseur an der Gitarre kommt am Samstag ins Burgenland: Nile Rodgers wird mit der legendären Discoformation Chic Wiesen in eine Dorfdisco verwandeln. In die bestmögliche.

Foto: AP / Joel Ryan

Wiesen – Einer der großen und vor allem überlebenden der New Yorker Discoära kommt am Wochenende erstmals nach Österreich. Nile Rodgers mit der aktuellen Inkarnation der Band Chic. Mit dem im Befehlston formulierten Everybody Dance oder den Welthits Le Freak und Good Times wurde die Band zu einer der berühmtesten unter der allmächtigen Discokugel und schaufelte Geld, wie man es sonst nur von Dagobert Duck kennt.

Die Chefköche dieses Gemisches aus angestochenem Soul, etwas Jazz und Funk waren Rodgers und der für die legendären Bassläufe der Band verantwortliche und schon 1996 gestorbene Bernard Edwards. Dazu gesellten sich möglichst umfangreiche Damenchöre, die die hedonistische Kunde vielkehlig und lustvoll in die Welt trugen. Kaum eine im Bereich des Dancefloors produzierende Formation kommt seitdem an Chic vorbei.

2013 verbogen sich Daft Punk für einen tiefen Diener, der heute 62-Jährige Rodgers machte daraufhin seine Finger locker und beglückte die beiden Helmis durch sein Mittun bei den Stücken Get Lucky und Lose Yourself to Dance. Zudem produzierte er in der Vergangenheit Größen wie Diana Ross, David Bowie oder Madonna. Am kommenden Samstag sind Rodgers und Chic die Headliner der Nova Jazz and Blues Night im burgenländischen Wiesen.

Sie allein wären schon Grund genug, dort hinzupilgern, doch im Programm sind mit Róisín Murphy und dem britischen Protagonisten des DFA-Labels Sinkane noch zumindest zwei weitere Höhepunkte versteckt. Zudem gibt sich Marla Glen wieder einmal die "hab i die Ehre", die edlen Count Basic spielen auf, und Johann Sebastian Bass pudern sich ihre Perücken. An so einem Tag will schließlich jeder ein bisschen chic sein. (Karl Fluch, 10.7.2015)