Wien/Klagenfurt – Das Innenministerium und das Land Kärnten haben sich auf ein Verteilerquartier zur Unterbringung von Asylwerbern geeinigt. Dieses wird in Ossiach entstehen, teilten das Ministerium und das Land Montagabend in einer Aussendung mit.

Durch die im letzten Herbst begonnene Reform der Grundversorgung, die mit 20. Juli in Kraft tritt, werden in sieben von neun Bundesländern Verteilerquartiere geschaffen. Damit soll die Erstprüfung von Asylanträgen bereits direkt in den Bundesländern abgewickelt werden, um eine gleichmäßige Verteilung auf die Bundesländer sicherzustellen. Durch die Regionaldirektionen des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl die Verfahren im jeweiligen Bundesland sofort begonnen werden.

Gemeindevertreter informiert

Das Verteilerquartier in der Gemeinde Ossiach wurde dem Bund von privater Seite angeboten. Das vom Bund betriebene Zentrum wurde nach Prüfung mit dem Land Kärnten gemeinsam festgelegt. Die Gemeindevertreter wurden heute Nachmittag von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) darüber informiert. In den kommenden Tagen werden die Experten des Innenministeriums und des Landes Kärnten den Gemeindevertretern von Ossiach die Details des neuen Konzeptes zur Grundversorgung darlegen.

Die Verteilerzentren, die möglichst schon im Juli ihre Arbeit aufnehmen sollen, stehen freilich auch nach der Verständigung in Kärnten noch immer nicht alle fest. Kein Standort gefunden wurde bisher in der Steiermark. In Niederösterreich war bis zuletzt noch nicht fix, ob die Erstaufnahmestelle Traiskirchen gleichzeitig als Verteilerquartier dienen soll. In Salzburg ist ein ehemaliges Hotel in der Stadt, in Tirol ein Containerdorf in Innsbruck, in Oberösterreich die Bundesbetreuungsstelle Bad Kreuzen und in Wien eine Einrichtung in Alsergrund als Verteilerzentrum vorgesehen. (APA, 6.7.2015)