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Die Oesterreichische Nationalbank will sparen und keinen Regenbogen am Haus.

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Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat das Haus durchforsten lassen – und nun liegen die Ergebnisse des Optimierungsprojekts mit dem glitzernden Namen Opal vor. Am Freitag haben Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny und Generalratspräsident Claus Raidl die Ergebnisse vor Journalisten präsentiert – sie seien "beeindruckend", wie Raidl einleitend formulierte.

Das Ergebnis, das mit den Unternehmensberatern von Roland Berger erarbeitet wurde: Die Notenbank wird bis zum Jahr 2020 in Summe 96 Millionen Euro einsparen. Das wären 24 Prozent der "beeinflussbaren Kosten von 110 Millionen Euro", so Raidl.

Good-bye, New York

Ein paar Beispiele, wie die Notenbanker das erreichen wollen: Die Zweigstellen Graz und Linz werden geschlossen, nur jene in Innsbruck bleibt. Auch aus New York ziehen sich die Notenbanker zurück.

Die Hauptabteilung Interne Dienste wurde, wie berichtet, aufgelassen, sparen will man auch bei Ausgaben für IT, Telefonie und Ähnlichem. Neben den Sachkosten (55 Prozent der Einsparungen) wird auch an der Personalkostenschraube gedreht – in erster Linie durch die Nichtnachbesetzung von Jobs bei Pensionierungen. 2020 soll sich der Personalstand um 93 verringern, auf 1.059 Mitarbeiter.

Sportzentrum soll folgen

Weitere Einsparungen sollen folgen – sie müssen aber erst mit den Belegschaftsvertretern ausgeschnapst werden. Dabei geht es um (vom Rechnungshof kritisierte) Sozialleistungen, die allerdings mit Betriebsvereinbarungen abgesichert sind. Die Immobilie des Sportzentrums in Langenzersdorf soll, wie berichtet, zum Teil bebaut werden.

Auch die Auflösung der beiden Sparvereine (sie sind Volksbanken) steht auf dem Programm. Ende Mai haben die Generalversammlungen noch den Beitritt zum neuen Volksbankenverbund beschlossen – jetzt läuft aber alles Richtung Auflösung per Ende 2015. Seit 1. Juli gibt es keine neuen Kredite mehr von den Sparvereinen, die Sparguthaben müssen im Lauf des Sommers abgeholt werden.

Notenbank ohne Regenbogen

Warum sich die OeNB da etwas erspart? Weil sie dem roten und schwarzen Sparverein Infrastruktur und Mitarbeiter überlässt.

Apropos bunt: Jüngst wurde in einem OeNB-Durchgang die Regenbogenfahne gehisst, gut sichtbar für Passanten. Eine "Eigeninitiative der unabhängigen Betriebsratsliste", sagt der OeNB-Sprecher. Das Haus am "Pride Day" mit der Regenbogenfahne zu beflaggen, das hat das Direktorium untersagt – mit dem Hinweis, auch Finanzministerium und Bundeskanzleramt täten dies nicht. (Renate Graber, 3.7.2015)