Barcelona – Fünf Kilogramm mehr Körpergewicht erhöhen das Risiko eines Menschen für Dickdarmkrebs um sechs Prozent. Umgekehrt bedeutet Übergewicht im Falle eines fortgeschrittenen Kolonkarzinoms einen kleinen Überlebensvorteil. Das sagte Yousuf Zafar von der Duke University (Durham, USA) beim Weltkongress zu gastro-enterologischen Krebserkrankungen, der bis 4. Juli in Barcelona stattfindet.

"Es gibt sehr gute Hinweise darauf, dass Adipositas das Dickdarmkrebsrisiko insgesamt und die Häufigkeit von Rückfällen nach der ersten Therapie erhöht. Was wir bisher nicht gewusst haben, war, ob ein Zusammenhang zwischen erhöhtem Körpergewicht und der Lebenserwartung von Patienten mit metastasiertem Dickdarmkrebs existiert", so der Wissenschafter.

Überlebensdauer steigt mit Körpergewicht

Um das zu untersuchen, wurden die Patientendaten aus fünf wissenschaftlichen Studien bei Betroffenen mit fortgeschrittenem Dickdarmkrebs zusammengefasst und erneut analysiert. In den wissenschaftlichen Studien waren 6.128 Erkrankte jeweils mit einem monoklonalen Antikörper (Bevacizumab) gegen bereits metastasierte Kolonkarzinome behandelt worden.

Dabei stellte sich heraus, dass Patienten mit einem BMI von weniger als 25 mit durchschnittlich 21,1 Monaten Überlebensdauer die schlechtesten Chancen aufzuweisen hatten. In der Gruppe der Patienten mit einem BMI von 25 bis 30 (Übergewicht) waren es im Durchschnitt 23,5 Monate. Bei adipösen Patienten mit einem BMI bis 35 waren es im Mittel zwei Jahre. (APA, 2.7.2015)