Cliff Bleszinski hält Diversität auch aus kapitalistischer Sicht für die richtige Strategie.

Foto: Boss Key

Cliff Bleszinski, Vater der "Gears of War"-Reihe, tritt für Diversität in der Spielebranche ein. Frauen und Männer unterschiedlicher Hintergründe zu beschäftigen sei nicht nur ein Frage der moralischen Ansichten, sondern auch des Geschäftssinns.

Kapitalistisch richtig

Eine geschlechtlich und ethnisch gemischte Mitarbeiterwahl brächte mehr Verkäufe und Geld, argumentiert er in einem Interview mit Polygon. "Wäre mir als Kapitalist Diversität egal, will ich trotzdem das Geld von Menschen jeder Coleur", erklärt er. Er wolle, dass etwa asiatische Spieler Charaktere vorfinden, mit denen sie sich identifizieren könnten und dementsprechend lieber Geld ausgeben.

Die Aussage entspricht dem Geschäftsmodell hinter dem ersten Spiel seiner Firma Boss Key, "Bluestreak", das unter anderem durch den Verkauf spielbarer Charaktere Geld einbringen soll. Das Konzept erlaubt es der Schmiede, unterschiedlichste demographische Schichten anzusprechen.

"Die Perspektive ist wertvoll"

Dabei hilft es, diese auch im eigenen Unternehmen abzubilden. So habe man einmal eine Heldin erstellt, die eine eigenwillige Beinbekleidung trug. Er habe Ana Kessel, Junior Artist bei Boss Key, nach ihrer Meinung befragt, welche das Outfit etwas übersexualisiert fand. Daher sollte man es wohl ändern. "Alleine diese Perspektive zu haben, ist wertvoll", so Bleszinski.

Gleichzeitig warnt er aber auch davor, durch zuviel Korrektheit die künstlerische Freiheit einzuschränken. "Niemand wird mir sagen, was ich als Schöpfer in meine Spiele stecke", merkt er an. "Wenn ich nur weiße Charaktere haben will, mache ich das. Wenn ich nur schwarze Charaktere haben will, mache ich das auch." Nichtsdestotrotz sei Diversität aber ein Faktor, der es wert sei, berücksichtigt zur werden. (gpi, 02.07.2015)