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Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukiya Amano, war am Dienstag zu Gesprächen im Wiener Palais Coburg und reist am Mittwoch nach Teheran.

Foto: EPA/GEORG HOCHMUTH

US-Außenminister John Kerry humpelt ins Palais Coburg zur nächsten Verhandlungsrunde. Kerry ist nach einem Fahrradunfall auf Krücken angewiesen.

Wien – Nach der Verlängerung der Deadline für einen Deal zwischen dem Iran und den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland gehen die Gespräche am Mittwoch in die nächste Runde. Am Nachmittag trafen US-Außenminister John Kerry und der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif erneut zusammen, um über die nächsten Schritte zu beraten. "Wir haben Fortschritte gemacht und wir werden weiterhin Fortschritte machen", sagte Zarif nach dem Treffen.

Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukiya Amano, kündigte zudem an, nach Teheran zu reisen, um am Donnerstag unter anderem mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani zusammenzutreffen. In dem jüngsten IAEA-Bericht zum Iran, der dem STANDARD vorliegt, hat indes bestätigt, dass Teheran sich an die vertraglich festgelegten Vereinbarungen hält.

"Positive Atmosphäre"

"Es gibt immer noch einige Streitpunkte, die wir nicht aus dem Weg räumen konnten, aber die Atmosphäre bei den Verhandlungen ist positiv" sagte der iranische Chefverhandler Abbas Araqchi über die laufenden Gespräche in Wien.

Diskutiert wird weiterhin über die Inspektion iranischer Militäranlagen sowie die Modalitäten für eine Sanktionsaufhebung. Medienberichten zufolge soll im Zusammenhang mit dem Sanktionsmechanismus mittlerweile eine Einigung erzielt worden sein. Die Frage, wie die Sanktionen wieder in Kraft treten können, sollte sich der Iran nicht an die Vereinbarungen halten, war zuvor lange ein strittiger Punkt gewesen.

Treffen zwischen Salehi und Moniz

Neben politischen Verhandlungen sind im Wiener Palais Coburg auch die Expertenmeetings fortgesetzt worden. Diese werden von US-Energieminister Ernest Moniz und dem Chef der iranischen Atombehörde, Ali Akbar Salehi, geleitet.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein deutscher Amtskollege Frank-Walter Steinmeier sind abgereist, werden aber demnächst wieder nach Wien kommen. Bereits am Donnerstag soll erneut ein bilaterales Meeting zwischen Steinmeier und Zarif stattfinden. Am Donnerstag werden zudem EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, sowie die Außenminister Frankreichs und Chinas, Laurent Fabius und Wang Yi, in Wien erwartet. Die Deadline für ein endgültiges Abkommen mit dem Iran war zuletzt von 30. Juni auf 7. Juli verlegt worden. (maa, 1.7.2015)