Masterpläne und Radstrategien für Wien, Moskau und den Bregenzerwald, Studien für Fahrradstraßen, hochrangige Radachsen, Bike Sharing Systeme: An diesen und anderen Projekten arbeitet die Planungsfirma Rosinak & Partner.

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Mit der Bike Citizens-Navigationsapp kommen Radler sicher und schnell durch viele Städte Europas, etwa Berlin, Wien, Graz und London.

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Ein weiteres Mitglied der Radkomeptenz Österreich: Die Linzer Innovametall mit ihren Safety-Docks, insbesondere für hochwertige Räder und E-Bikes.

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Wenn die Megacity Moskau nun ans Fahrrad als Verkehrsmittel denkt, steckt Wiener Know-How im zugrundeliegenden Masterplan. Konsumententests in den USA haben eine österreichische Kinderradmarke auf den ersten Platz gereiht. Berliner Radler navigieren mit einer App aus Graz auf ihren Smartphones durch die Stadt.

Das gemeinsame Ziel der 17 Gründungsmitglieder der neuen Radkompetenz Österreich ist die Verbesserung des Radverkehrs durch Innovationen – und das nicht nur hierzulande, sondern auch in anderen Regionen, die Österreich als Best Practice-Beispiel heranziehen wollen. Auch in den "Masterplan Radfahren 2015-2025" ist die "Radkompetenz Österreich" integriert.

Innovation aus Österreich

Beispiele innovativer Errungenschaften anderer Kooperationspartner gibt es etwa auch aus dem Bereich interaktive Karten und Fahrraddaten. So hat das Austrian Institute for Technology (AIT) sich die anonymisierten Daten der Radlobby-Aktion "Radelt zur Arbeit" zu Nutze gemacht, um die "CycleTripMap" zu entwickeln. Damit lässt sich ablesen, wo Radverkehr in der Stadt fließt und welche Routen bevorzugt gewählt werden. Das ermöglicht Gemeinden eine bessere Planung.

Eine Idee zur sicheren Fahrradverwahrung, die ebenfalls für andere Städte in anderen Ländern interessant ist, kommt von der österreichischen Innovametall. "Safetydock" heißt die Fahrradgarage mit Auflademöglichkeit für Elektrofahrzeuge und einbaubarer Verleihfunktion.

Die Forschungsgesellschaft Mobilität FGM-AMOR hat unterdessen untersucht, warum Fahrradstraßen noch so wenig von Gemeinden genutzt werden. Das Ergebnis: Es gibt noch zu viele Unklarheiten in der Umsetzung und vor allem in den Übergangszonen zu anderen Verkehrsflächen. Mehr dazu auch in der Neuauflage der BMVIT-Broschüre "Neue Wege zur Förderung des Radverkehrs in Gemeinden", die gemeinsam mit FGM-AMOR erstellt wird und im Sommer publiziert werden soll.

Programm für Migrantinnen

Internationale Beachtung hat bei der Velocity-Konferenz in Nantes auch das Radfahrprogramm für Migrantinnen, das von der Radlobby Österreich initiiert wurde. Für viele der Frauen bedeutet Radfahren Emanzipation, wie auch eine akademische Evaluation des Programmes bestätigte. Die Radlobby ist übrigens auch die Ideengeberin für Radkompetenz Österreich gewesen und konnte die klimaaktiv mobil-Initiative des BMLUFW als Partner gewinnen.

Know-How aus Österreich können sich heimische und ausländische Gemeinden und Städte etwa auch bei Herry Consult holen, die sich mit der Verbesserung der Fahrradverkehrinfrastruktur beschäftigen. Oder aber auf rechtlicher Ebene von der Anwaltskanzlei Pepelnik & Karl, die auf alle Rechtsfragen rund ums Radfahren spezialisiert ist. (red, 30.6.2015)