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Beats-Co-Gründer Jimmy Iovine und Apple-CEO Tim Cook haben große Hoffnungen für Apple Music.

Foto: Jeff Chiu / AP

Fehlende Verträge, Kritik am Bezahlmodell und Unsicherheiten bei der regionalen Verfügbarkeit: Apples neuer Musikstreamingservice wirbelt schon vor dem Start einigen Staub auf. Nun ist das Warten aber bald vorbei: Am Dienstag startet Apple Music in über 100 Ländern gleichzeitig – darunter auch Österreich

Startschuss

Wer es ganz genau wissen will: Laut Ian Rogers, "Senior Director" für den Streaming Services, soll der Startschuss um 17 Uhr (MESZ) erfolgen. Parallel dazu soll iOS 8.4 veröffentlicht werden. Der Radiosender Beats 1 soll wiederum eine Stunde danach On-Air gehen und zwar mit einem Interview mit Eminem sowie Live-Studio-Besuchen von Pharell, Cara Delevigne und Dr. Dre. Letzterer ist als Co-Gründer von Beats, das die Basis für Apple Music bildet, selbst in den Service involviert.

Vergleiche

Im Angebot von Apple Music sollen rund 30 Millionen Lieder enthalten sein – was ziemlich exakt dem auch bei der Konkurrenz von Spotify und Google verfügbaren Song-Pool entspricht. Die notwendigen Deals hat Apple dabei zum Teil erst wenige Tage vor dem Start geschmiedet, so hatte es bis zuletzt so ausgesehen, als würde Apple Music ohne die Großzahl der Independent Labels starten müssen.

iTunes Match

Wem diese Auswahl nicht reicht, der kann sie wie gehabt über iTunes Match erweitern, 25.000 eigene Songs gleicht der Service dabei ab. Bis zum Start von iOS 9 soll dieses Limit laut Apples Internet Software und Service-Chef Eddy Cue auf 100.000 angehoben werden.

Preise

Die Kosten für Apple Music belaufen sich auf 9,99 Euro monatlich, was ebenfalls deckungsgleich zur Konkurrenz ist. Ein Alleinstellungsmerkmal ist das Familien-Angebot, bei dem sich bis zu sechs Personen den Zugang teilen können, und das mit 14,99 Euro zu Buche schlägt. Neue Kunden können den Service drei Monate lang kostenlos testen.

Potential

Unterdessen geben Branchen-Insider dem Streaming-Service sehr gute Chancen, wie die New York Times berichtet. Apple Music habe das Potential in den nächsten zwei Jahren 100 Millionen Abonnenten zu gewinnen, zeigt sich etwa der Analyst Jan Dawson von Jackdraw Research überzeugt. Der öffentliche Streit mit Sängerin Taylor Swift könnte sich dabei im Nachhinein sogar als sehr gute Publicity herausstellen – hat sich das Unternehmen doch dabei gegenüber den Forderungen der Branche einsichtig gezeigt und zahlt jetzt auch in der Probephase. Leisten kann es sich das das Unternehmen, das auf fast 200 Milliarden Dollar an Geldreserven sitzt, jedenfalls leicht. Zumal hier ohnehin pro gehörtem Song nur 0,2 Cent an die Labels überwiesen werden. (red, 29.6.2015)