Danke, danke, danke: Ihre Lokaltipps für Dubrovnik waren ausgesprochen hilfreich. Nie wäre ich ohne Sie in der Republika Fischplattska auf die Idee gekommen, in ein vegetarisches, ja veganes Lokal einzufallen. Eher hätte ich schon ein bosnisches Lokal im tiefsten Kroatien besucht – genau, danke auch für diesen Hinweis!

Zum Veganismus in King's Landing kommen wir noch, auch zum lustigen Bosnier in Kroatien. Ich fang erst einmal von hinten an, oder, wenn Sie so wollen, weit oben in Dubrovnik, das aber mit Abstechern in etwas tiefere Regionen. Genau, und das war auch einer der letzten Tipps vor unserer Abreise: Lady Pi-Pi – zu finden zum Beispiel unter diesem Facebook-Link.

Wer sich ein paar Minuten durch die Altstadtgassen gedrängt hat, rechnet innerhalb der Stadtmauern eher nicht mit einem Lokal, vor dem sich die Leute ansstellen – und nicht die netten Damen und Herren, die einen mit der Karte hereinwacheln wollen. Hier winkt man eher bedauernd ab und vertröstet. Woran das liegen mag? Sehen Sie selbst – auf Fidlers gewohnt lausigen Bildern.

Zweieinhalb Etagen hat der überschaubare Gastgarten, der oberste Teil mit Blick über Altstadt und Meer und auf eine vernünftig geräumige Feuerstelle.

Schon diese Kombination wäre ein triftiger Grund für die Schlange vor der Tür. Ein schlüssiger Grund wohl auch die – relativ moderaten – Preise. Und, nach unserer Stichprobe, durchaus ordentlicher Küche. Unserer nicht durchwegs repräsentativen Stichprobe, möchte ich sagen.

Aber unsere Tischnachbarn wirkten ausgesprochen zufrieden mit der Fischplatte für zwei – zu einem durchaus vernünftigen Preis, jedenfalls für hiesige Verhältnisse. Ich hab' 160 Kuna pro Person in Erinnerung, das wären für zwei rund 42 Euro und eine gewaltig bestückte Platte.

Foto: Harald Fidler

Wir waren nicht ganz so ambitioniert. Noch auf der repräsentativeren Seite des Menüs zuhause: Tintenfischsalat. Ohne Tadel, frisch und gut.

Foto: Harald Fidler

Meine marinierten Sardellen – wohl eher kein Ausweis besonderer Koch-Kunst, aber wirklich, wirklich gut.

Foto: Harald Fidler

Der Wunderbaren stand der Sinn nach Hühnerfilet. Das ist nun auch nicht unbedingt großes Koch-Kino – aber seit ich am Samstag ziemlich trockene Hühnerfilets von meinem Griller genommen hab', nehm ich auch diese Fertigkeit etwas ernster. Diese Trümmer waren jedenfalls deutlich weniger trocken.

Über die nach Angaben von Lady Pi-Pi handgefertigten Pommes konnten wir recht trefflich diskutieren. Die Wunderbare – und der Wunderbare – fanden sie sehr gelungen, mir kamen sie eigentlich nur letschert daher.

Foto: Harald Fidler

Über den Salat mit Käse muss man nicht viele Worte verlieren, höchstens vielleicht, dass die äußerst sprachkundige Wunderbare ihn vernehmlich ohne Käse bestellt hatte. Aber soll einem nichts Schlimmeres passieren.

Foto: Harald Fidler

Und wie kommt der Fidler drauf, in Dubrovnik ein Gulasch zu bestellen, bei durchaus sommerlichen Temperaturen?

Das kann ich Ihnen auch nicht präzise erklären, vielleicht lag's am Kontrastprogramm zum kulinarischen Grundrauschen hier. Vielleicht auch, weil ich wissen wollte, was ein Lady-Pi-Pi-Gulasch ist.

Im Prinzip ein Gulasch mit besserem Fleisch, erklärte mir Herr Ober, und mit Erdäpfeln. Ich möchte ergänzen: ein erstens astreines Gulasch mit einer recht ordentlichen Zimt-Note, die mich weiter nördlich gewiss irritiert hätte. Aber hier schien mir das ganz gut zu passen, in einem Lokal dieses Namens.

Foto: Harald Fidler

Und dieser etwas eigene Name kommt von dieser auch etwas eigenen Skulptur vor dem Tore, auf die der nette Herr Ober in dem Bild zeigt.

Lady Pi-Pi, wie geschildert plus Mineralwasser: 355 Kuna, umgerechnet knapp 50 Euro. (Harald Fidler, 30.6.2015)

Foto: Harald Fidler