Innsbruck – Die FPÖ und die "Liste Rudi Federspiel" des gleichnamigen freiheitlichen Klubobmannes im Landtag werden für die Gemeinderatswahl im Jahr 2018 fusionieren. Man werde gemeinsam unter dem Namen "FPÖ – Liste Rudi Federspiel" antreten, sagte Federspiel am Freitag. Er selbst werde als "Bürgermeisterkandidat" in den Wahlkampf ziehen.

Damit ist das freiheitliche Urgestein auch auf Stadtebene wieder in den Schoß der Partei zurückgekehrt. Federspiel fungiert seit der Landtagswahl 2013 als Klubobmann im Landtag, führte aber gleichzeitig auch seine gleichnamige Liste im Gemeinderat an.

Keine sofortige Reunion

Federspiel Liste hatte 2012 bei der Gemeinderatswahl 7,9 Prozent erzielt, die FPÖ 7,7 Prozent. "Das Wahlziel ist bis zu 20 Prozent im Jahr 2018", erwartete sich Federspiel deutliche Zugewinne. Sollte er gesund bleiben, werde er als Spitzenkandidat in den Ring steigen, kündigte der 65-Jährige an. Von der landespolitischen Bühne werde er hingegen 2018 abtreten und auch nicht mehr im Landtag vertreten sein. Spitzenkandidat bei der Landtagswahl werde "sicher" Landesparteiobmann Markus Abwerzger, zeigte sich Federspiel überzeugt.

Während der laufenden Legislaturperiode würden die beiden Gruppierungen, die jeweils drei Mandate halten, nicht fusionieren. "Wir hätten dann sechs Mandate, wodurch uns automatisch ein Stadtrat zustehen würde. Aber die anderen würden das nicht akzeptieren", erklärte Federspiel den Verzicht auf eine sofortige Reunion. Die FPÖ und seine Liste würden aber verstärkt gemeinsam auftreten. Federspiel will nach der Wahl 2018 in Innsbruck "auf alle Fälle mitregieren". Derzeit werde die Landeshauptstadt von einer "links-linken Regierung" regiert, kritisierte der Oppositionspolitiker die Koalition aus "Für Innsbruck", Grünen und SPÖ.

Ausgeschlossen, dann auf ÖVP-Ticket, später wieder blau

Die gemeinsame Geschichte Federspiels und der Freiheitlichen war bisher stets eine durchaus bewegte. Federspiel war im Februar 1998 wegen parteischädigenden Verhaltens aus der FPÖ ausgeschlossen worden. Er hatte heftige Kritik am Führungsstil des damaligen Parteichefs Jörg Haider geübt. 2000 trat er zum ersten Mal mit einer eigenen Liste in Innsbruck an. Zwischenzeitlich saß er auch auf einem ÖVP-Ticket im Tiroler Landtag. Der damalige Landeshauptmann und ÖVP-Landesparteiobmann Herwig Van Staa hatte ihn auf der Landtagsliste der Volkspartei für die Wahl 2003 platziert.

Ende 2012 feierte Federspiel schließlich auf Landesebene die Rückkehr zur FPÖ. Er erhielt den zweiten Platz auf der Liste für die Landtagswahl 2013 – hinter dem damaligen Parteichef Gerald Hauser. (APA, 26.6.2015)