Weltpremiere Mini Clubman: Die zweite Auflage gibt sich weiterhin unangepasst, aber nicht mehr so sehr.

Bei der zeitgleichen Präsentation des neuen Mini Clubman in Berlin mit dem Besuch der englischen Monarchin, machte die Mär die Runde, Königin Elisabeth wäre "very amused" über den neuen Spross der Mini-Familie gewesen. Kaum zu beweisen, aber ein netter Gedanke. Königshäuser lieben Geschichte und Tradition.

Viel Wasser floss die Themse hinunter, seit 1959 das Genie Alec Issigonis den Mini "erfand". Der mehr als einfach ausgestattete Kleinwagen wollte anfangs nicht richtig von der Stelle kommen, erst der berühmte Rennwagenpapst John Cooper machte ihn zum Liebling der Nation. Natürlich wurden auch bei der Vorstellung des neuen Mini Clubman Retrogefühle bemüht.

Foto: Mini

Der Urahne von 1969, Estate genannt, 3,4 Meter lang, durch einen Vierzylindermotor mit 39 PS angetrieben, wirkt neben dem nun 4,15 Meter stattlichen Clubman 2015 wie ein Spielzeugmodell aus der Sandkiste.

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BMW-Mini-Vorstand Peter Schwarzbauer erklärte dem STANDARD die Philosophie rund um das nun sehr erwachsene Kind der Mini-Familie. In Zukunft sollen fünf Modelle das Mini-Portfolio bilden, darunter wird auch ein schicker Spyder sein – an das Konzeptfahrzeug Superleggera sei erinnert. Der neue Mini Clubman wird als eine Art Speerspitze in die Kompaktklasse geschickt. Er ist die Premiumalternative, aufgeladen mit Emotionen, als Fünfsitzer mit großem Kofferraum ist er aber voll familientauglich.

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Vier Türen mit bequemem Einstiegswinkel wurden ausgelobt, die Sitzposition vorn etwas angehoben. Der Zugang zur Gepäcksablage im Heck – die hinteren Sitze sind einzeln umklappbar – ermöglichen weiterhin die Split-Doors.

Erstmals komplettiert der 2-Liter-Diesel mit 150 PS das Motorenkonzept als Partner der Benziner mit drei oder vier Zylindern.

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Allrad gibt es vorläufig noch nicht, und Magna hofft weiterhin auf einen Auftrag. Dafür bietet Mini aber, dem Status des Fahrzeugs entsprechend, ein umfangreiches Assistenzprogramm.

Neu gestaltet wurde auch das hochwertige Interieur, an eine Plug-in-Hybridversion wird eifrig gedacht. Das Gewicht der Batterien verbietet momentan aber jede reine Elektroversion. (Peter Urbanek, 28.6.2015)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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