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Fraglos putzig ... aber auch mit Vorsicht zu genießen.

Foto: REUTERS/Mick Tsikas

Nicht, dass es noch eines weiteren Faktors bedürfte, um das australische Schnabeltier (Ornithorhynchus anatinus) zu etwas Besonderem zu erklären. Von seinem namensgebenden Merkmal einmal abgesehen, legt es Eier, obwohl es zu den Säugetieren gehört, und bildet zusammen mit den vier Arten der Ameisenigel eine Gruppe, die sich evolutionär gesehen fundamental vom Rest der Säugetiere unterscheidet.

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Foto: REUTERS/Mick Tsikas

Aber etwas ist da doch noch: Es gehört auch dem exklusiven Club giftiger Säugetiere an – eine Eigenschaft, die in dieser Tierklasse fast überhaupt nicht vertreten ist. Es gibt einige Insektenfresser, die giftigen Speichel produzieren, etwa Spitzmäuse und Schlitzrüssler. Und dann noch einzelne weit verstreute Arten, bei denen man den Begriff "Giftigkeit" schon etwas dehnen muss – zum Beispiel die Vampirfledermäuse, die ein Sekret absondern, das die Blutgerinnung bremst.

... und eben das Schnabeltier. Die Männchen haben an den Hinterbeinen Sporne, die während der Paarungszeit ein in eigenen Drüsen produziertes Gift absondern. Wird ein Mensch von diesem Giftsporn gestochen, sind heftige Schmerzen die Folge – und die können im schlimmsten Fall monatelang anhalten. Ein Gegengift konnte bislang noch nicht entwickelt werden. Die Wissenschaftsjournalistin Megan Cartwright hat im Magazin "Slate" zusammengetragen, was man bislang zu diesem ungewöhnlichen Phänomen weiß:

--> Slate: "You Won’t Think the Platypus Is So Cute if You Feel the Excruciating Pain of Its Venom"

Noch unüblicher als bei Säugetieren ist Gift übrigens bei Vögeln – keine einzige Vogelspezies ist giftig im eigentlichen Sinne. Was aber nicht heißt, dass der Körper mancher Arten nicht unter besonderen Umständen ein natürliches Gift enthalten kann, wie ein weiterer Artikel Cartwrights zeigt, der sich unter anderem um Verzehr von gefährlichem Wachtelfleisch dreht:

--> Slate: "Poisonous Birds Prove That Nature Wants You Dead"

(red, 27.6. 2015)