Derzeit verweilt ReactOS in der Version 0.3.

Foto: ReactOS/Wikimedia Commons

Einst 1996 als "FreeWin95" gestartet hat sich der in Russland entwickelte Windows-Nachbau ReactOS mittlerweile bis zur Version 0.3.17 gemausert. Das Projekt ist technisch mittlerweile auf dem Stand des XP-Zeitalters und soll in Zukunft eine Alternative zu Microsofts Betriebssystem werden, die möglichst hohe Kompatibilität aufweist.

Schon seit einigen Jahren gibt es auch Interesse aus der Politik, erstmals präsentierte man die Software 2007 gegenüber offiziellen Vertretern der Russischen Föderation. 2011 erhielt der damalige Präsident Dimitri Medwedew eine Einführung, 2012 begutachtete auch Wladimir Putin das Projekt. Nun wird das Land ReactOS offiziell als bevorzugte Windows-Alternative fördern.

System soll binnen zehn Jahren fertig werden

In welcher Form man dadurch erhalten wird, so schreibt Heise, ist unklar. Bekannt ist lediglich das ausgegebene Ziel, das Betriebssystem innerhalb der nächsten zehn Jahre fertig zu entwickeln. Derzeit arbeitet das Team an Version 0.4 und ist hauptsächlich mit der Behebung der von der Community bisher gemeldeten Fehler befasst. Einen Releasetermin gibt es noch nicht.

Zuletzt konnten ein neuer Datei-Explorer implementiert und Theme-Support für die Benutzeroberfläche ermöglicht werden. Spätestens im Dezember soll das System vorbereitend auf 0.4 auch um einen Drucker-Stack erweitert werden. Von 7. bis 12. August lädt die Entwicklergemeinde in Deutschland zum ersten ReactOS-Hackfest, das in Aachen über die Bühne gehen wird.

Daily Builds

Interessenten können von der Projekthomepage tagesaktuelle Versionen herunterladen. Aufgrund des Entwicklungsstands raten die Entwickler aber davon ab, ReactOS als Produktivsystem zu nutzen. (gpi, 24.06.2015)