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Gunther Matzinger unterwegs.

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Anita Baierl gewann in 16:33,09 Minuten über 5.000 m.

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Dominik Siedlaczek als Schnellster über 110 m Hürden.

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Baku – Die Leichtathletik-Bewerbe bei den 1. Europaspielen in Baku haben am Montag ein dramatisches Ende genommen. Österreichs Team war bei der im Rahmen der Titelkämpfe ausgetragenen Team-EM der vierten Leistungsstufe nach 39 der 40 Entscheidungen 5,5 Punkte vor der Slowakei in Führung gelegen, verlor diese aber nach einem Lapsus in der Männer-Staffel über 4 x 400 m um 0,5 Zähler und holte damit Silber.

Der in das Baku-Team nachnominierte Paralympics-Sieger Günther Matzinger verlor als Zweiter des rot-weiß-roten Quartetts das Staffelholz, dadurch kamen die Österreicher nur auf Rang sieben. Platz sechs hätte zum Gesamtsieg gereicht. Matzinger hatte in der Schlusskurve zum Überholen angesetzt, als ihm ein Konkurrent das Holz aus der Hand schlug. Ein Protest von Österreichs Delegation gegen eine Behinderung beim Lauf des Salzburgers war erfolglos.

"Das bitterste Rennen meiner Karriere"

Matzinger war danach am Boden zerstört. "Das ist das bitterste Rennen meiner Karriere", sagte der 28-Jährige, noch während über den Protest beraten wurde. Seine Teamkollegen hatten am Sonntag in den ersten 21 Bewerben einen Vorsprung von elf Punkten auf die Slowaken herausgeholt, der Abstand blieb am Montag recht lange konstant. Erst im Finish kam das Nachbarland etwas näher, ehe die erste ÖOC-Goldmedaille in Baku noch verpasst wurde.

Die von Diskuswerfer Gerhard Mayer als Team-Kapitän entgegengenommene Silbermedaille wurde von ihm und seinen Kollegen dennoch bejubelt, Matzinger Trost gespendet. Mayer hatte für einen von vier österreichischen Disziplinen-Siegen am Sonntag gesorgt, er warf den Diskus 59,48 m weit. Ein beschädigter Wurfkreis ließ die Athleten ihre Versuche nicht optimal ausführen. "Es waren Standwürfe mit ein bisschen Drehen. Für das war es eine super Weite."

Der 35-Jährige sah den Wettkampf in einer stimmungsvollen Atmosphäre im Nationalstadion der Hauptstadt von Aserbaidschan für sich als guten Test. "Das war ein Super-Wettkampf in Hinblick auf die WM." Ähnlich argumentierte Beate Schrott, auch wenn sie noch nicht für die Peking-WM qualifiziert ist. "Das hat mich hier schon sehr stark an London (Anm.: Olympia 2012) erinnert", sagte die Niederösterreicherin. "Daher war ich auch ein bisschen nervös."

Schrott gut unterwegs

Mit Sieg und Verbesserung der Saisonbestzeit um 6/100 auf 13,18 Sekunden für die 100 m Hürden gewann Schrott dann den Bewerb und sorgte für die wertvollste internationale Leistung in Österreichs Team. "Ich bin erleichtert. Die drei Wochen Training haben ihren Zweck erfüllt", meinte die 27-Jährige. Schrott hatte nach einem Sturz von Mitte Mai die Sicherheit gefehlt, war danach nur noch um 13,60 gelaufen und hatte daher zuletzt auf Wettkämpfe verzichtet.

Die weiteren beiden Siege der Österreicher am Montag steuerten Dominik Siedlaczek mit 14,07 Sekunden über 110 m Hürden und Anita Baierl in 16:33,09 Minuten über 5.000 m bei. Die erst 15-jährige Sarah Lagger kam bei Platz drei im Weitsprung mit 6,17 m bis auf einen Zentimeter an ihre Bestweite heran. "Damit bin ich wirklich zufrieden", sagte das "Team-Küken". Beim zweitplatzierten Team gab es 14 persönliche Bestleistungen und/oder ÖLV-Jahresbestleistungen.

Da die Top vier der 14 Teams umfassenden Leichtathletik-Bewerbe von der vierten in die dritte EM-Leistungsklasse aufsteigen, hat die ÖLV-Equipe dieses Ziel mit 458 Punkten souverän erfüllt. Die weiteren Aufstiegsplätze für 2017 (im Olympia-Jahr 2016 gibt es keine Team-EM) holten Israel (439) und Moldau (401). Vor den letzten sechs Tagen der Europaspiele hält Österreichs Aufgebot nun bei neun Medaillen, davon sechs in Silber und drei in Bronze.

Im Badminton gewann der als Nummer sechs gesetzte Luka Wraber seinen Gruppenauftakt gegen den Litauer Reinis Krauklis 2:0 (10,12). Im Mixed der Schützen mit dem Luftgewehr schied das Duo Stefanie Obermoser und Alexander Schmirl im Semifinale aus und wurde Fünfter. Sambo-Kämpfer Kevin Cekic verlor seinen Einstiegskampf gegen den Ukrainer Rasmik Tonojan. (APA, 22.6.2015)