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Marcus Franz, der mit seinen Ansichten zu Pograpschern auffiel, scheint in der ÖVP nicht anzuecken

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Aktivisten bei der Demo "Marsch für die Familie" am Samstag

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Wien – Mögen sich manche ÖVP-Mitglieder auch über den Schachzug ihres Klubchefs Reinhold Lopatka ärgern, Marcus Franz in die Fraktion aufgenommen zu haben – nach außen dringt dieser Ärger auch nach einer Rede des Ex-Stronach-Abgeordneten beim umstrittenen "Marsch für die Familie" am Samstag durch die Wiener Innenstadt nicht.

Organisiert wurde die Gegenveranstaltung zur Regenbogenparade, bei der für die Gleichstellung Homosexueller demonstriert wurde, von Alfons Adam. Der wegen Herabwürdigung religiöser Lehren rechtskräftig verurteilte Abtreibungsgegner ist Gründer der Partei Die Christen.

Ex-Sprecher der Pegida dabei

Mit von der Partie waren auch Georg Immanuel Nagl, ehemaliger Sprecher des Wiener Ablegers der Pegida, eine Gruppe polnischer Nationalisten mit Verbindungen zur Neonazi-Szene, sowie eine weitere prominente ÖVP-Politikerin, die Vorsteherin des Ersten Bezirks, Ursula Stenzel.

Dass Franz den rund 200 Teilnehmern "einen herzlichen Gruß" des ÖVP-Klubs ausrichtete, scheint in der Partei nicht zu stören. Lopatka ließ wissen, dass Franz für sich selbst spreche. Seine konservative Weltanschauung sei bekannt. Asdin El Habbassi, der sich nach dem Fraktionswechsel "not amused" gezeigt hatte, gibt zu privaten Aktivitäten von Abgeordnetenkollegen keinen Kommentar ab.

Dominik Stracke, Chef der Jungen Volkspartei in Wien, wollte den Auftritt auf Anfrage eben so wenig kommentieren wie JVP-Bundesobmann Sebastian Kurz. (smo, 23.6.2015)