Die diesjährige Sommerakademie der Österreichischen Apothekerkammer widmet sich der Interpretation und Umsetzung von medizinischen und pharmazeutischen Studien sowie Informationen in der Apotheke. Unter dem Motto "Evidence Based Medicine" tagen ab 26. Juni führende Experten aus dem In- und Ausland und mehr als 400 Apotheker drei Tage lang in Pörtschach (Kärntnen).

Beratung vor Ort

Viele Kunden kommen in die Apotheke mit Informationen aus dem Internet oder Berichten aus Zeitungen und Zeitschriften. Diese "Vorinformation" über Krankheiten oder Medikamente kann durchaus sinnvoll und ein guter Einstieg in ein kompetentes Beratungsgespräch sein, sie muss jedoch in der Apotheke auf ihre Validität hin überprüft werden.

"Apotheker sind für die Bevölkerung eine wichtige Anlaufstelle für glaubwürdige und objektive Informationen. Umso mehr freue ich mich, dass Cochrane Österreich am Tagungsprogramm mitarbeiten konnte, mit dem Ziel, den Teilnehmern Werkzeuge evidenzbasierter Medizin und Pharmazie zu vermitteln, um korrekte von irreführender Information zu unterscheiden," sagt Gerald Gartlehner, Direktor von Cochrane Österreich.

Der Wissenschaft verpflichtet

Die Beratung in der Apotheke hat ein wesentlich höheres Qualitätsniveau als bloße Information. "Für uns Apotheker ist das Thema Wissen, dessen Halbwertszeit und vor allem dessen Kondensation aus den Millionen von Studien, die jährlich publiziert werden, von großer Bedeutung," so Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer.

Relevant für die Aussagekraft von Studien ist nicht in erster Linie ein plakatives Ergebnis, sondern Grundlagen, Methode, Motiv und Auftraggeber. "Wir sind als Apotheker Studien und wissenschaftlichem Arbeiten verpflichtet wie wenige andere Berufe", sagt Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. Insofern sei es für Apotheker alltäglich und entscheidend, Studien auf ihre Relevanz zu überprüfen und richtig einzuschätzen. (red, 22.6.2015)